Wandern im Connemara Nationalpark

Irland wird immer als grüne Insel bezeichnet. Doch das gilt nicht für die ganze Insel, denn teilweise findet man auch herrlich wild-karge Landschaften. Erleben kann man das beispielsweise beim Wandern im Connemara Nationalpark.

Wandern im Connemara Nationalpark

Der Connemara Nationalpark befindet sich im Westen Irlands in der Grafschaft Galway. Der Park liegt an der Atlantikküste und ist geprägt von Heide- und Moorlandschaften. Sehr auffällig fand ich die vielen wildwachsenden Rhododendren, deren große Sträucher mit den rosafarbene Blüten regelrechte Farbtupfer in der Landschaft sind.

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Warum den Connemara Nationalpark besuchen?

Als ich die Irland-Reise plante, war sofort klar, dass ich den Connemara Nationalpark besuchen will. Denn der Park wird immer wieder als wild und karg beschrieben. Und solche Landschaften liebe ich, seit ich das erste mal 2011 in Island war.

Schon damals war ich begeistert von dieser geradezu reduzierten Natur, die ich als perfektes Mittel gegen unsere allgegenwärtige Reizüberflutung empfinde. Hier kann ich vollkommen herunterfahren und mich selbst wieder für die kleinen Details und die Schönheit um mich herum sensibilisieren.

Wandern im Connemara Nationalpark, Diamond Hill

Wegen solcher Landschaften habe ich schon ein paar Länder besucht und war jedes Mal total begeistert:

Ich las im Bezug auf den Connemara Nationalpark aber auch von malerischen Bergketten wie den Twelve Bens und tollen Wandermöglichkeiten. Spätestens jetzt war es um mich geschehen.

Und rückblickend habe ich mit dem Connemara Nationalpark alles richtig gemacht, denn er zählte ganz klar zu den schönsten Landschaften, die wir während der Reise gesehen haben.

Anreise und Parken

Der Zugang zum Connemara Nationalpark erfolgt z. B. über das Besucherzentrum in Letterfrack, das leicht über die N59 zu erreichen ist. Neben Informationen zum Park findet man hier auch ein Café, das vor allem nach Wanderungen ein beliebtes Ziel für eine Stärkung ist.

Beste Reisezeit für den Connemara Nationalpark

Gibt es eine beste Reisezeit zum Wandern im Connemara Nationalpark? Nun, eigentlich nicht. Denn Irland genießt den Einfluss des Golfstroms und eignet sich wegen der milden Temperaturen ganzjährig für eine Reise.

Durch die Lage am Atlantik ist das Wetter im Park wechselhaft und man sollte sich beim Wandern immer für alle Eventualitäten rüsten. Wechselhaft bedeutet aber auch, dass es zum Beispiel selten stundenlang durchregnet, sondern Wolken (und Wolkenlücken) mit Tempo über die Insel jagen.

Der April ist im Jahresdurchschnitt etwas trockener und die meiste Sonne gibt es im Mai/Juni.

Was musst du beim Wandern im Connemara Nationalpark beachten

Nun, vor allem das bereits erwähnte Wetter. Denn wegen der schnellen Wetterwechsel muss man gerade beim Wandern immer auf alles vorbereitet sein.

Aber natürlich dürfen auch etwas zu Trinken und ein paar andere wichtige Dinge nicht fehlen.

Das solltest du beim Wandern in Irland immer dabei haben:

  • feste, wasserdichte Wanderschuhe
  • Regenjacke und Regenschutz für deinen Rucksack
  • genug Wasser und einen Snack für unterwegs
  • Foto oder Handy zum Festhalten der herrlichen Aussicht. Letzteres macht natürlich auch Sinn, um die Wettervorhersage im Blick zu behalten.

Speziell im Connemara Nationalpark zu beachten:

Neben den Dingen, die man dabei haben muss, gilt es beim Wandern im Connemara Nationalpark auch die Laufrichtung zu beachten. Der Upper Diamond Hill wird im Uhrzeigersinn gelaufen, um Gegenverkehr auf schmalen Abschnitten zu vermeiden.

Die Wanderwege im Connemara Nationalpark

Die Möglichkeiten zum Wandern im Connemara Nationalpark sind vielfältig und auf den fast 3000ha gibt es viele schöne Wanderwege. Wir hatten leider nicht viel Zeit und haben uns daher für den Diamond Hill entschieden.

Ab dem Visitor Center des Connemara Nationalparks bei Letterfrack kann man zu drei Wanderungen mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden aufbrechen:

  • der gelbe Nature Trail mit 1,5km
    Er eignet sich für eine kurze Stippvisite oder wenn du dir nur die Füße vertreten möchtest
  • der blaue Lower Diamond Hill mit 3km
    Der Weg führt ein Stückchen höher und du kannst den Blick über die weite Landschaft und den hoch aufragenden Diamond Hill schweifen lassen
  • der rote Upper Diamond Hill mit 6,5km
    Die Tour ist etwas für Gipfelstürmer. Eine durchschnittliche Kondition reicht aus, um den Diamond Hill ohne allzu große Probleme zu erklimmen. Trittsicherheit ist auf der Strecke aber unbedingt notwendig.

Zunächst starten alle Wege gleich und die einzelnen Varianten zweigen nach und nach ab. Verlaufen ist übrigens nicht möglich, da die Wege deutlich zu erkennen sind und man hier vermutlich auch nie vollkommen allein unterwegs ist 😉 Trotzdem findest du unten die GPX-Daten der Tour. Du wirst sie zwar nicht brauchen, aber du kannst dir damit einen Überblick über die Tour verschaffen.

Wir entscheiden uns für den Upper Diamond Hill und marschierten los.

Unsere Erfahrung auf dem Upper Diamond Hill

Eckdaten der Tour

  • Länge: 6,5km
  • reine Gehzeit: 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel bis schwer
    Auf- und Abstieg sind steil und führen über unregelmäßige Stufen, die aus herumliegenden Steine gebaut wurden. Nach Regen sind diese vermutlich sehr rutschig. Bei starken Windböen musst du aufpassen, dass du nicht aus dem Gleichgewicht gerätst.

Die ersten Meter auf dem Diamond Hill

Wir waren erst wenige Meter vom Visitor Center entfernt und der Diamond Hill ragte wie eine leicht abgerundete Pyramide über den Bäumen auf. Die Höhe war von hieraus noch nicht abzuschätzen. Doch wir wussten, dass 380 Höhenmeter vor uns lagen.

Nach einer Kurve bot sich der erste Ausblick über die Bäume hinweg ins Tal. Trotz des bewölkten Himmels stachen einige rosafarbene Rhododendren in der Ferne heraus. Wie schön würden sie leuchten, wenn die Sonne scheinen würde?

Schade dass man die rosa blühenden Rhododendren kaum erkennen kann 🙁

Den roten Markierungen folgend ging es über Stufen und einen Steg weiter, bis wir eine Kreuzung mit einem großen Stein erreichten. Hier zweigte der rote Weg zum Diamond Hill ab.

Nein, das ist nicht der große Stein. Das ist ja nur ein größerer Kieselstein 😉

Der Aufstieg zum Diamond Hill

Inzwischen ragte der Berg majestätisch vor uns auf und es war klar, dass die insgesamt ca. 380 Höhenmeter bis zum Gipfel etwas anstrengend werden könnten. Entlang des vor uns liegenden Weges konnten wir die zahlreichen anderen Wanderer sehen, die immer kleiner wurden, je näher sie dem Gipfel kamen.

Ein Stück voraus teilte sich der Weg und wir bogen gemäß der vorgegebenen Wanderrichtung nach links ab. Denn der Wanderweg darf nur im Uhrzeigersinn gelaufen werden. Kurz darauf war uns auch klar, warum.

In einem recht gemütlichen Rhythmus setzten wir immer einen Fuß vor den anderen und folgten ebenen Pfaden und unregelmäßigen Stufen. Dann folgten enge Serpentinen und spätestens hier war klar, warum die Richtung für den Wanderweg vorgegeben war: Gegenverkehr hätte auf den schmalen Pfaden und Stufen für ein heilloses Durcheinander gesorgt.

Wir erreichten einen Aussichtspunkt und nutzen ihn für eine kurze Pause mit grandioser Weitsicht.

Wandern im Connemara Nationalpark

Die Steigung nahm ebenso deutlich zu wie der starke Wind, der in teils heftigen Böen auf die Bergflanke traf. Auf einigen Stufen musste ich wegen der Böen aufpassen, dass ich nicht den Halt verliere.

Daher ein wichtiger Tipp: je weniger Körpergewicht du hast, umso vorsichtiger solltest du zum Diamond Hill aufsteigen 😉

Wandern im Connemara Nationalpark, Diamond Hill

Wandern im Connemara Nationalpark, Diamond Hill

Schließlich erreichten wir den Gipfel und genossen den spektakulären Rundumblick über den Connemara Nationalpark. Leider war die Sicht wegen der Wolken eingeschränkt. Aber trotzdem konnten wir die Atlantikküste sehen und die Kylemore Abbey ein gutes Stück unterhalb von uns. Auch die aufragenden Berge boten ein tolles Panorama.

Das obligatorische Gipfel-Bild 🙂

Der Abstieg vom Diamond Hill

Der Abstieg erfolgte wieder über Stufen und die mühsam erkämpften Höhenmeter schmolzen in Windeseile dahin. Schnell war wieder die Kreuzung an dem großen Fels erreicht, an welcher der blaue Weg des Lower Diamond Hill abzweigen sollte.

Der Weg sieht schon etwas wild aus, war aber dank der Stufen problemlos zu bewältigen. Feste Wanderschuhe vorausgesetzt. Eine junge Frau war mit leichten Turnschuhen unterwegs und hatte sichtlich Angst und Mühe.

Da auf dem Lower Diamond Hill leider gerade gearbeitet wurde, mussten wir notgedrungen wieder denselben Weg zurückgehen, den wir gekommen waren. Doch wir genossen die Aussicht über die Landschaft und bogen dann einfach an der nächsten Kreuzung auf den gelben Nature Trail ab.

Der Weg führte durch einen kleinen Urwald und schon hatten wir wieder das Visitor Center erreicht.

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2 Gedanken zu „Wandern im Connemara Nationalpark“

    • Hallo ihr zwei,
      Irland ist wirklich toll! Man darf nur kein Schönwetter-Wanderer sein, sonst ist die grüne Insel vielleicht das falsche Reiseziel 😉
      Liebe Grüße
      Verena

      Antworten

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