UV-Filter – Sinn oder Unsinn?

Früher wurde der UV-Filter benutzt, um das ultraviolette Licht zu blocken und Farbverfälschungen und Unschärfen auf den Negativen zu verhindern. Doch die Zeiten der analogen Fotografie sind vorbei. Hat der UV-Filter damit seinen Nutzen verloren oder gibt es auch heute noch sinnvolle Anwendungsbereiche?

UV-Filter verwenden oder nicht?

Früher sinnvoll – heute sinnlos?

zwei Kameras - analog und digital

In der analogen Fotographie wurde der UV-Filter benötigt, um das Filmmaterial vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne zu schützen. Denn auf den Negativen konnte das ultraviolette Licht vor allem mit zunehmender Höhenlage die folgenden Auswirkungen haben:

  • Farbverfälschungen mit einem bläulichen Farbstich
  • Unschärfen durch Chromatische Aberration

In der modernen Fotografie ist der UV-Filter in seinem eigentlichen Sinn nicht mehr nötig. Die heutigen Objektive bestehen aus mehreren, hintereinander angeordneten Linsen, die schon allein wegen der Gesamtdicke die UV-Strahlen blocken. Zudem besitzt die Frontlinse der Objektive in der Regel eine entsprechende Vergütung gegen ultraviolette Strahlen.

Wann ein UV-Filter auch heute noch Sinn macht

Schutz(-engel) der Frontlinse

In den meisten Fällen wird der UV-Filter heute nur noch als mechanischer Schutz der Frontlinse eingesetzt. Denn gerade wenn die Umgebung bei der Fotografie als rau einstuft werden kann, sollte man das Objektiv vor Beschädigungen schützen.

Bei den meist sehr teuren Objektiven kann die Reparatur einer beschädigten Frontlinse schnell in einem Bereich liegen, bei dem man auch über einen Neukauf nachdenken könnte. Dagegen kostet ein UV-Filter in einer mittleren Ausführung nur ca. 30 – 40 Euro (abhängig vom benötigten Filter-Durchmesser). Die Anschaffung und Verwendung eines Filters ist einer Reparatur also ganz klar vorzuziehen.

Beispiele für den Einsatz eines UV-Filters

Sand

In Namibia habe ich während eines abflauenden Sandsturms die Little Five in den Dünen fotografiert. Die Kamera sah hinterher echt schlimm aus und war ein Fall für eine umfangreiche Grundreinigung. Ohne den Filter hätte das für das Objektiv übel ausgehen können.

Dünen

Geothermalgebiete

Ein anderes Beispiel sind Schwefeldämpfe, wie man sie beispielsweise bei den Thermalquellen Islands erlebt. Ich habe einmal gelesen, dass der Schwefel die Beschichtung des Objektiv angreifen kann. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwende ich hier immer einen Filter zum Schutz der Frontlinse.

Meerwasser

Meerwasser kann durch seinen Salzgehalt ebenfalls das Objektiv angreifen. Damit meine ich natürlich nur die vermeintlich ungefährlichen, kleinen Spritzer, die auf die Frontlinse treffen. Mit einem Filter fällt der eventuelle Schaden eindeutig günstiger aus.

Worauf man beim Kauf achten sollte

Nicht am falschen Ende sparen

Günstige Filter neigen dazu, die Bildqualität zu beeinträchtigen und durch Streulicht Lens Flares zu verursachen (Lichtpunkte im Gegenlicht).

Wenn also die Anschaffung eines Filters erwogen wird, lieber ein paar Euro mehr ausgeben und zu Modellen mit vergüteter Oberfläche greifen. In der Bezeichnung steht dann meist „coated“ oder „multicoated“ . Der Mehrpreis wird mit qualitativ besseren Bildern belohnt.

Der Filter-Durchmesser

Der benötigte Durchmesser richtet sich nach dem Filter-Gewinde des Objektivs. Der Wert steht meist auf dem Objektiv oder man findet ihn in den technischen Daten. Im Zweifelsfall kann man auch einfach mit einem Lineal nachmessen. Verwendet man mehrere Objektive mit unterschiedlichen Durchmessern hat man zwei Möglichkeiten:

  • für jedes Objektiv einen eigenen Filter kaufen (ja, das geht natürlich ins Geld…)
  • für das Objektiv mit dem größten Durchmesser einen Filter kaufen und an den anderen Objektiven Reduzierringe in den entsprechenden Größen verwenden

Meine eigenen Präferenzen

Eine spezielle Marke empfehle ich nicht, da ich selbst verschiedene verwende. Aber ich lege großen Wert auf eine hochwertige Vergütung. Daher gebe ich für einen guten Filter mit beispielsweise 77mm Durchmesser schon einmal 70 Euro aus. Ob so eine Preisklasse wirklich notwendig ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden…

Hier kannst du selbst einmal nach dem passenden UV-Filter* suchen, unabhängig davon, in welcher Preisklasse du dich bewegen möchtest.

 


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Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Erfahrungsbericht, der auf meiner eigenen, ehrlichen Meinung beruht. Es bestanden keine bezahlten Kooperationen.

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