Kultur- und Weinbergwanderung bei Hammelburg

Hammelburg ist die älteste Weinstadt Frankens – wie ich als Würzburgerin neidvoll zugeben muss. Was läge also näher, als eine Weinbergwanderung bei Hammelburg? Doch die Wanderung rund um das Schloss Saaleck hatte viel mehr zu bieten, als spätsommerliche Weinberge: es erwarteten mich auch Kulturhighlights und traumhafte Aussichtspunkte.

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Weinbergwanderung bei Hammelburg mit zahlreichen Highlights

Die Geschichte des Hammelburger Weins reicht zurück bis ins Jahr 777. Damals schenkte Karl der Große den als Hamulo Castellum bekannten Ort inklusive seiner angegliederten Gemeinden dem Kloster Fulda. Den Äbten ist es wohl zu verdanke, dass der Weinbau im Jahr der Schenkung dokumentiert wurde und Hammelburg somit nachweislich die älteste Weinstadt Frankens ist. Bis heute werden hier hervorragende Weine produziert, die Einheimische und Besucher gleichermaßen begeistern.

Wer mehr über den Wein und seine Geschichte erfahren möchte, wird auf dem Weinlehrpfad fündig. Ein Teil des Lehrpfads ist in dieser Kultur- und Weinbergwanderung bei Hammelburg enthalten und zwar der meiner Meinung nach spannendste Abschnitt mit den Weinbergen am Schlossberg und im Waltertal.

Eckdaten der Tour

  • Länge: 15 km
  • reine Gehzeit: ca. 3,5 Stunden
  • Schwierigkeit: einfach, ein längerer Anstieg
  • Wegmarkierung: keine, da individuell zusammengestellte Tour

Vom Bahnhof zum Schloss Saaleck

Die Wanderung startete am Bahnhof. Kurz vor der Altstadt bog ich in den Hof des Museums Herrenmühle ab und bestaunte das dortige Mühlenrad. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Mühlen, die ihre alten Mühlenräder inzwischen demontiert haben, ist das Rad der Herrenmühle intakt und dreht sich geschäftig in steten Strom der Fränkischen Saale. Trotz der Monotonie der rotierenden Bewegung könnte ich einem drehenden Mühlenrad ewig anschauen.

Ich spazierte am Ufer des Mühlenkanals über die kleine Museumsinsel und überquerte das Flüsschen schließlich in Richtung Schloss Saaleck. Das Schloss kannte ich bisher nur aus der Ferne als imposantes Gebäude auf dem bewaldeten Saalecker Berg. Heute war es eines der Highlights meiner Wanderung.

Zunächst kam ich aber zum Kloster Altstadt, das unten am Berg liegt. Seine Kapelle leuchtete an diesem Morgen herrlich im Licht der noch niedrigen Sonne. Von hieraus folgte ich im Uhrzeigersinn dem Stationenweg der Berg hinauf, denn er wurde auf eher ungewöhnliche Weise als Rundweg um das Kloster angelegt. Den höchsten Punkt des Wegs bildet die Kreuzigungsgruppe (Station 12).

Im Tal lag noch der letzte Morgennebel und die Aussicht entschädigte für den Aufstieg. Okay, die strategisch günstige Liegebank trug ihren Teil dazu bei 😉

Weinbergwanderung bei Hammelburg
Weinbergwanderung bei Hammelburg

Schloss Saaleck ließ sich bereits zwischen den Bäumen erahnen und nur wenige Schritte später war es erreicht. Den Aufstieg zum Bergfried ließ ich mir natürlich nicht nehmen, denn ich hoffte auf einen schönen Blick in die Landschaft. Aber ich gebe zu, dass ich überrascht wurde: das war nicht einfach nur irgendeine Aussicht, das war überwältigend!

Weinbergwanderungn bei Hammelburg

Das Schloss mit seinem schönen Innenhof im Vordergrund war das perfekte i-Tüpfelchen, das dem weiten Blick ins Tal der Fränkschen Saale das gewisse Etwas gab. Unten erstreckte sich Hammelburg und dahinter die Hügel, auf denen ich im Frühjahr Orchideen gesucht hatte. Rechts konnte ich die Erdfunkanlage erkennen und links entdeckte ich den Sodenberg, von dem ich vor wenigen Wochen ebenfalls eine sehenswerte Aussicht genossen hatte.

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Als ich so am Geländer stand und den Blick schweifen ließ, überlegte ich kurz, ob ich jetzt nicht eigentlich schon umdrehen konnte… das beste hatte ich vermutlich schon gesehen. Aber tatsächlich warteten noch weitere Highlights auf mich 😉

Weinbergwanderung bei Hammelburg mit Traum-Rastplatz

Auf dem Weinlehrpfad ging es weiter, doch zunächst war von Weinbergen nicht viel zu sehen. Der Weg führte durch ein Wäldchen, in dem Infotafeln interessantes Wissen vermittelten. So wusste man zum Beispiel schon im 16. Jahrhundert: „Wein ist geschaffen, dass er den Menschen fröhlich machen soll… Ein trunckender dagegen kann weder recht sauber sehen, reden, greifen, stehen…“. Das kann man wohl so stehen lassen 😉

Dann war der Weinberg des Saalecker Schlossbergs erreicht. Inmitten der langen Reihen mit prallen Trauben steht das Kavaliershäuschen, ein historisches Weinbergshaus. Der Weg führte erst innerhalb der mächtigen Natursteinmauer aus dem 18. Jahrhundert entlang und dann außerhalb im Schatten der Bäume.

Weinbergwanderung bei Hammelburg

Es ging erneut in den Wald und nach einer Kurve war ganz unerwartet der nächste Weinberg im Waltertal erreicht. Je weiter ich oberhalb des Weinbergs weiterging, umso schöner wurde die Sicht auf das Örtchen Obereschenbach, das eingerahmt in sanfte, bewaldete Hügel unten im Tal liegt. Kurz vor dem Ende des Weinbergs steht eine Schutzhütte, die zu einer Pause einlädt. Doch bei schönem Wetter sollte man unbedingt den Rastplatz im Freien nutzen, denn von dort bietet sich eine traumhafte Aussicht ins Tal.

Weinbergwanderung bei hammelburg
Weinbergwanderung bei Hammelburg
Weinbergwanderung bei Hammelburg
Weinbergwanderung bei Hammelburg

Von Obereschenbach zum Truppenübungsplatz

Vom Aussichtspunkt führte der Weg durch den Weinberg ins Tal. Die Kirche St. Georg, die im Zentrum von Obereschenbach steht, ist mir bereits von oben aufgefallen. Es ist ein imposantes, neuromanisches Gebäude, das ich mir nun aus einer anderen Perspektive anschauen konnte.

Am Ortsrand bog der Weg auf den Weg Kalk & Kultour ab und führte am Hang entlang weiter. Bunte Wiesen mit Schmetterlingen, Büsche und Sträucher mit versteckten Vögeln und alte Natursteinmauern wechselten sich ab. Schade, dass es bereits Mittag war, denn am Morgen hätte ich bestimmt die ein oder andere Eidechse gesehen, die auf den sonnenbeschienenen Steinen Wärme tankt.

Eingerahmt von Wald ging es nun im Tal weiter. Direkt am Weg steht ein historischer Feldofen, der früher zur Herstellung von Branntkalk verwendet wurde. Damit wiederum wurde zum Beispiel Mörtel hergestellt.

Sichere Wanderwege am Truppenübungsplatz

Ich näherte mich dem Truppenübungsplatz und es war unüberhörbar, dass gerade Schießübungen stattfanden. Keine Frage: wenn man nicht hier lebt und das gewohnt ist, kann das durchaus einschüchternd und verunsichernd sein. Aber auf dem beschriebenen Wanderweg besteht kein Grund zur Sorge.

Die rot-weiße Tonne an einem Mast hinter dem kurzen Waldstück am Ende des Tals bestätigte, was eigentlich offensichtlich war: sie bedeutet, dass Schießübungen stattfinden. Unübersehbar sind auch die vielen Schilder, die über den militärischen Sicherheitsbereich und das Zutrittsverbot informieren.

Die Wege im Randbereich des Truppenübungsplatzes sind von diesem Zutrittsverbot jedoch nicht betroffen, da sie wie sichere und begehbare Korridore durch das äußere militärische Gelände führen. Diese Wege darf man aber nicht verlassen und Schranken sind absolut zu respektieren.

Also nicht verunsichern lassen, wenn du beim Wandern dieser Tour lt. deiner Karten-App plötzlich Militärgelände betrittst. Hier verlaufen auch offizielle Wanderwege und Nordic-Walking-Strecken, denen ich während meiner Wanderung weitgehend gefolgt bin 😉

Durch Felder und Wald nach Pfaffenhausen

Eine Nordic-Walking-Strecke brachte mich auf einen bereits bekannten Abschnitt zurück, den ich aber kurz darauf wieder in Richtung Felder verließ. Ich näherte mich einer Schranke, doch bevor ich sie erreichte, bog ich in Richtung Wald ab.

Der Weg führte stetig bergab und nach Bäumen, Bäumen und nochmal Bäumen überraschte die hübsche Steinthalkapelle, die unerwartet zwischen den Bäumen auftauchte. Sehr spannend fand ich, dass auch ein Außenaltar vorhanden ist und hier wohl auch Outdoor-Gottesdienste stattfinden.

Kurz darauf war die Straße erreicht, neben der ein Radweg in Richtung Pfaffenhausen verläuft. Das entzückende Örtchen besitzt ein paar sehenswerte Häuser und ein einfaches Tretbecken, in dem man sich die heißgewanderten Füße abkühlen kann.

Weinbergwanderung bei Hammelburg

Rückweg nach Hammelburg

Im Zick-Zack führte der Weg durch das Wohngebiet zur Brücke über die Fränkischen Saale. Die anschließenden Wiesen waren längst abgemäht und zwischen dem kurzen Grün standen die ersten zarten Herbstzeitlosen – ein eindeutiges Zeichen, dass sich der Sommer dem Ende zuneigte.

Kaum war Hammelburg erreicht führte eine Allee mit mächtigen Bäumen zum Weiher am Roten Schloss, alias Kellereischloss. Hier begrüßte mich eine Enten-Parade vor der Kulisse des prächtigen Schlosses. Sie waren überraschend geduldige Models und es war offensichtlich, dass sie häufig fotografisch in Szene gesetzt werden.

Mit einem kleinen Abstecher durch die Altstadt mit dem sehenswerten Rathaus und dem außergewöhnlichen Marktbrunnen erreichte ich wieder meinen Startpunkt am Bahnhof.

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Weinbergwanderung bei Hammelburg

Vielen Dank an Touristik Hammelburg für die schöne Zusammenstellung der Tour. Die Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.


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