Städte bei Nacht haben etwas Magisches: Lichtspuren von Autos, beleuchtete Häuser und angestrahlte Sehenswürdigkeiten. Bei unserem letzten Aufenthalt in Berlin haben wir daher einige Sehenswürdigkeiten nur in der Berlin bei Nacht Version festgehalten. Herausgekommen sind Fotos mit einer teils surrealen Atmosphäre.
Berlin bei Nacht
Zunächst: Berlin bei Regen
Als wir am frühen Nachmittag mit dem Zug in Berlin ankamen, war bis zum Abend Regenwetter gemeldet. Also machten wir zunächst das, was wir immer machen, wenn es im Urlaub regnet: wir besuchten ein Museum. In diesem Fall das Pergamon-Museum… sehr zu empfehlen, wenn man wie ich auf alte Steine steht.
Die spontane Idee: Berlin bei Nacht
Auf dem Rückweg zum Hotel kamen wir mit der S-Bahn an der Haltestelle Tiergarten vorbei, die sich auf der Brücke über der Straße des 17. Juni befindet. Beim Blick aus dem Fenster sah ich die Siegessäule und die Autos auf der Straße unter uns. Und ich stellte mir das Ganze bei Nacht vor: das sähe doch bestimmt toll aus mit den Lichtspuren der Autos und der Siegessäule im Hintergrund…
Und als es dann am Abend tatsächlich langsam aufhörte zu regnen und starteten wir spontan zu einem nächtlichen Streifzug durch die Stadt. Praktischerweise hatten wir unsere Stative dabei, also die beste Voraussetzung für Nachtaufnahmen.
Lichtspuren auf der Straße des 17. Juni
Wie ich es mir bereits gedanklich ausgemalt hatte, fuhren wir wieder zum Tiergarten und stellten unsere Stative auf dem Bahnsteig auf. Die ständig einfahrenden S-Bahnen waren etwas nervig, aber für die ersten, fotografischen Versuche mit Lichtspuren gelangen uns das Ganze recht gut.
Kanzleramt und Reichstag bei Nacht
Anschließend fuhren wir weiter zum Hauptbahnhof und liefen von dort in Richtung Brandenburger Tor. Auf dem Weg stoppten wir zunächst am Kanzleramt und dann am Reichstag für ein paar Nachtaufnahmen.
Brandenburger Tor bei Nacht
Dann erreichten wir das Brandenburger Tor, das auch nachts von Touristengruppen belagert wird. Zum Glück muss jede Gruppe irgendwann weiterziehen und wir nutzen das kurze Zeitfenster für unsere Fotos.
Gendarmenmarkt bei Nacht
Den heutigen Abschluss unserer nächtlichen Fototour machte der Gendarmenmarkt mit dem Deutschen Dom, dem Französischen Dom und dem Berliner Konzerthaus dazwischen.
Berliner Dom bei Nacht
Am Abend unseres zweiten Tages in Berlin zog es uns zunächst in Richtung Museumsinsel. Hier wartete der schön angestrahlte Berliner Dom auf uns.
Alexanderplatz: Berliner Fernsehturm und Weltzeituhr bei Nacht
Unübersehbar ragte der beleuchtete Berliner Fernsehturm in den Himmel und wies uns geradezu den Weg für die nächste Foto-Location: der Alexanderplatz mit der Weltzeituhr und dem Fernsehturm.
Potsdamer Platz: Sony Center bei Nacht
Von hier fuhren wir zum Potsdamer Platz, um das bunt beleuchtete Sony-Center festzuhalten. Wegen des ständigen Farbwechsels der LEDs muss man ein wenig planen, wann man den Auslöser für die Langzeitbelichtung drückt. Sonst bekommt man Farbmatsch.
Unsere Kameraeinstellungen für Nachtaufnahmen
Vor unserem Berlin-Trip hatte ich mich nur wenig mit dem Thema Nachtaufnahmen auseinandergesetzt. Aber mein Sprung ins kalte Wasser hat bessere Ergebnisse geliefert, als ich erwartet hätte… mit etwas Hilfestellung von Michael.
Mit der Zeit hatte ich den Dreh in Sachen städtische Nachtfotografie raus und die Zahl der Ausschuss-Fotos wurde immer weniger. Ohne Stativ und Fernauslöser wäre es aber hoffnungsloses gewesen.
In unserem Fall haben die nachfolgenden Einstellungen fast immer gepasst:
- Manueller Modus
- ISO 100
- Blende 8-10
- Belichtungszeit 9-13 Sekunden (nur in Einzelfällen – wie am hell beleuchteten Alexanderplatz – lag die Belichtungszeit deutlich niedriger)
Mit diesen Werten haben wir immer gespielt, bis das gewünschte Ergebnis auf die Speicherkarte gebannt war.
Dieser Artikel enthält keine bezahlte Werbung und es bestanden keine Kooperationen. Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht, der auf meiner eigenen, ehrlichen Meinung beruht.
Ich bin in Berlin in 1920 geboren. Da sah es dort doch noch ganz anders aus ,hab noch Hindenburg gesehen. Die Zeit der Olympiade war schoen; im Krieg sass ich natuerlich im Keller, und spaeter war ich Truemmerfrau. So viel hat sich veraendert. Wir haben gesungen „Berlin bleibt doch Berlin“. Stimmt das?
Liebe Susanne,
vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast zweifellos unglaublich viele Veränderungen in der Stadt miterlebt und sowohl schöne als auch dramatische Momente erlebt.
Leben bedeutet Veränderung. Ich kann nicht einmal erahnen, wie das frühere Berlin aussah und wie man dort gelebt hat. Aber das heutige Berlin gefällt mir ganz gut… es ist mir als „Provinzkind“ nur etwas zu groß 😉 Aber für einen kurzen Urlaub ist es ein tolles Reiseziel, das unglaublich viel zu bieten hat.
Liebe Grüße
Verena