Ab Mitte November war ich zwei Wochen beruflich in der Nähe von Hamburg, genauer gesagt in Buchholz in der Nordheide. Schon bei der Planung des Aufenthalts war klar, dass ich unbedingt ein paar Kilometer auf dem Heidschnuckenweg wandern möchte. Denn der Weitwanderweg brilliert nicht nur mit einigen Auszeichnungen, sondern führt auch durch Landschaften, die selbst im tristen November verzaubern.
enthält Werbung für den Conrad Stein Verlag
Inhaltsverzeichnis
2 Etappen auf dem Heidschnuckenweg
Eckdaten und Auszeichnungen
Der Heidschnuckenweg ist ein 223km langer Weitwanderweg, der von Hamburg-Fischbek bis Celle verläuft. Auf seinem Weg durchquert er 30 große und kleine Heideflächen, sowie die Naturparks Lüneburger Heide und Südheide.
Offizielle Etappen-Aufteilung des Heidschnuckenwegs
Von offizieller Seite wurde der Wanderweg in 13 Etappen mit Distanzen zwischen 7 und 27km geteilt.
- 1. Etappe: Hamburg-Fischbek – Buchholz in der Nordheide 26km
- 2. Etappe: Buchholz in der Nordheide – Handeloh 15km
- 3. Etappe: Handeloh – Undeloh 17km
- 4. Etappe: Undeloh – Niederhaverbeck 14km
- 5. Etappe: Niederhaverbeck – Bispingen 17km
- 6. Etappe: Bispingen – Soltau 23km
- 7. Etappe: Soltau – Wietzendorf 18km
- 8. Etappe: Wietzendorf – Müden (Örtze) 14km
- 9. Etappe: Müden (Örtze) – Faßberg 7km
- 10. Etappe: Faßberg – Oberoher Heide 19km
- 11. Etappe: Oberoher Heide – Weesen 12km
- 12. Etappe: Weesen – Dehningshof 13km
- 13. Etappe: Dehningshof – Celle 27km
Der Anspruch des Wanderwegs ist eher leicht, so dass lediglich die Distanzen eine Herausforderung darstellen können. Die offiziellen Etappen sind aber keineswegs in Stein gemeißelt. Längere oder kürzere Tagesetappen sind sehr einfach zu realisieren.
Eine gute Grundlage hierfür bietet der Heidschnuckenweg-Wanderführer* des Conrad Stein Verlags. In ihm wird die Gesamtstrecke in 18 Etappen aufgeteilt, so dass leicht individuelle Kombinationen möglich sind.
Zudem enthält er viele nützliche und interessante Informationen zu Wegverlauf, Unterkünften, Einkehrmöglichkeiten und ÖPNV-Anbindungen.
Da ich eigentlich zum Arbeiten nahe Hamburg war, beschränkten sich meine Möglichkeiten auf die offiziellen Etappen 1 und 2. Es war für mich also eher ein Reinschnuppern in einen Weg, der mich aus ganz persönlichen Gründen schon länger reizte:
- Der Heidschnuckenweg hat keine nennenswerten Höhenmeter, denn die höchste Erhebung ist gerade einmal 169m hoch. Perfekt, wenn man nicht so der Bergauf-Fan ist 😉
- Ich hatte noch nie ausgedehnte Heide gesehen, sondern bisher immer nur kleine Flächen
- Ich wollte die wolligen Landschaftsgärtner sehen, die dem Wanderweg ihren Namen geben: die Heidschnucken
Ein ausgezeichneter Wanderweg
Mehrtägige Wanderwege gibt es viele, doch der Heidschnuckenweg ist etwas Besonderes. Ein guter Anfang ist die Zertifizierung zum Qualitätsweg. Für dieses Gütesiegel muss immerhin ein ganzer Katalog an Kriterien erfüllt sein, die den Wanderweg aus Sicht eines Wanderers attraktiv machen.
Wirklich beeindruckend ist aber die Tatsache, dass der Weg zur kleinen Elite der Top Trails of Germany zählt! Das können nur die wenigsten Wanderwege Deutschlands von sich behaupten.
Dank dieser Auszeichnungen steigen natürlich die Erwartungen, doch sie werden ganz offensichtlich erfüllt. Denn die Stimmen der Wanderfans haben den Weg bzw. Teilstücke schon mehrfach in die Top 3 der schönsten Wanderwege Deutschlands katapultiert.
- 2013 – Platz 3 als schönster Wanderweg Deutschlands
- 2014 – Platz 1 für die zweite Etappe als schönste Wandertour Deutschlands
- 2019 – Platz 3 für die vierte Etappe als schönste Wandertour Deutschlands
Mein persönlicher Eindruck? Das erfährst du in der Beschreibung der Etappen 1 und 2. Doch zunächst noch ein paar Worte zu den Namensgebern des Heidschnuckenwegs.
Heidschnucken – die Gärtner der Heide
Heidschnucken sind Schafe, die in Herden ganzjährig für den Erhalt der Heidelandschaften der Lüneburger Heide sorgen. Durch ihren Verbiss halten sie den Bewuchs niedrig und verhindern die unkontrollierte Ausbreitung von Bäumen und Sträuchern.
Ohne die Unterstützung der über 9.000 Tiere würden die Heidelandschaften auf Dauer komplett verschwinden und mit ihnen ein Lebensraum für viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Ist die Arbeit auf einer Heidefläche getan, ziehen die Herden der Heidschnucken weiter zur nächsten. Sie sind also vollzeitbeschäftigte Gärtner ohne Arbeitsvertrag 😉
Die Tiere fallen dank ihres hellgrauen Fells und dem Schwarz an Kopf und Brust selbst aus der Ferne auf. Männliche und weibliche Tiere besitzen graue, nach hinten gebogene Hörner. Daher stammt vermutlich auch der vollständige Name der hiesigen Rasse: grau gehörnte Heidschnucke.
Nun aber zu meinen beiden Erfahrungen auf dem Heidschnuckenweg.
Heidschnuckenweg Etappe 1: Hamburg-Fischbek bis Buchholz
Der Startpunkt des Heidschnuckenwegs liegt am Ende eines Wohngebiets, wo hinter einer Baumreihe die Landschaft der Fischbeker Heide beginnt. Ab der S-Bahn-Station Fischbek gibt es einen Zuweg, der mit einem gelben H markiert ist. Da ich in Stadtgebieten aber grundsätzlich ein Problem mit Wegmarkierungen habe, suchte ich mir gleich meinen eigenen Weg.
Eckdaten der Tour
- Länge: 25 km
- reine Gehzeit: ca. 6,5 Stunden
- Schwierigkeit: mittel, aber nur wegen der Länge
- Wegmarkierung: weißes H auf schwarzem Grund
Gleich zu Beginn ein Highlight: die Fischbeker Heide
Bald stand ich am ersten Info-Schild zum Heidschnuckenweg, das den 223km langen Verlauf bis Celle zeigte. Daneben lag ein Stein mit dem Schriftzug „Heidschnuckenweg“. Wow, ich war wirklich hier! Also machte ich meinen ersten Schritt und marschierte dann den sandigen Weg entlang.
Ich war früh unterwegs, etwa gegen 8:30 Uhr. Obwohl die Sonne Mitte November bereits aufgegangen war, verhinderte eine Wolkenwand, dass es richtig hell wurde. Aber die Sonne hätte ohnehin keine leuchtenden Farben in die Landschaft gezaubert, da die sommerliche Heideblüte längst vorbei war und auch die Bäume inzwischen in ihr tristes Winterkleid gewechselt hatten.
Trotzdem fand ich die Landschaft wunderschön. Der niedrige Bewuchs mit den kleinen, verblassten Blüten und die vereinzelten Bäume ermöglichten einen weiten Blick in die Landschaft. Der Weg schlängelte sich über die kleinen Hügel und präsentierte dabei immer wieder eine neue Ansicht dieser einmaligen Landschaft.
Dann huschte etwas in Richtung Kiefernwald davon. Ein Reh… und es war nicht allein. Mit einigen großen Sätzen verschwanden drei Tiere hinter der Kuppe nahe dem Waldrand. Vorsichtig schlich ich hinterher, entdeckte sie aber erst wieder, als sie erneut flüchteten.
Beim Weiterlaufen schreckte ich immer wieder Tiere auf. Doch bald erkannte ich sie frühzeitig an den großen Ohren, die wie ausgerichtete Sat-Schüsseln über die Pflanzen hinausragten. Für Wildlife-Fotografie war ich eigentlich nicht ausgerüstet. Doch mit Glück gelang mir ein Foto, das zumindest nicht mehr in die Kategorie „Suchbild“ fiel.
Kurz bevor ich die herrliche Fischbeker Heide verließ, entdeckte ich die Namensgeber des Wanderwegs: Heidschnucken. Ganz auf der anderen Seite der Heidelandschaft verriet sich die Herde durch eine Vielzahl heller Punkte, die sich von der bräunlichen Landschaft absetzten. Leider waren sie viel zu weit weg und ich hoffte daher auf den weiteren Weg.
In Wellen an der Grenze entlang
Ich erreichte die Grenze zu Niedersachsen. Sie war nicht als solche zu erkennen, aber der Beschreibung nach sollten sich hier die wenigen Höhenmeter der Wanderung in Form eines ständigen Auf und Abs komprimieren. Auf ein steiles, wenn auch kurzes Bergauf, folgte ein ebenso steiles und kurzes Bergab.
Inzwischen war ich im Wald unterwegs und die vielen Waldheidelbeeren am Wegrand ließen einen schmackhaften Spätsommer vermuten. Im November war hier natürlich nichts mehr zu holen, wobei ich unterwegs ohnehin nichts pflücke, für das ich mich bücken muss. Der Grund dafür ist, dass ich in einem Gebiet mit Hantavirus lebe, der z. B. durch die Hinterlassenschaften von Rötelmäusen übertragen wird. Vielleicht bin ich übervorsichtig, aber wir haben doch alle unsere Macken… 😉
Als ich die kleine Waldsiedlung Tempelberg erreichte, wechselte ich unbemerkt das Bundesland und wanderte in Niedersachsen weiter.
Kurioses am Wegrand
Der Weg führte im Wald weiter, wo ich bald auf einen größeren Felsbrocken stieß. Es handelte sich um den Karlsstein, einen etwa 2m hohen Einwanderer, der vor rund 10.000 Jahren von Gletschern hierher transportiert wurde. Ursprünglich stammt er aus Südschweden – seit der Eiszeit liegt er hier in Norddeutschland.
Die nächste Kuriosität wartete in Langenrehm auf mich… oder besser eine ganze Ansammlung. Zunächst wunderte ich mich über ein Schiff, das mit fast lebensgroßen Figuren neben dem Weg stand. Wenige Meter weiter schien Gandalf aus dem Herrn der Ringe in eine Glaskugel zu blicken. Dann folgte der Eingang zum Reiterhof Langenrehm, dessen Tor aus allerlei Schrottteilen geschmiedet war.
Eine weitere Kuriosität des Orts: es ist der höchstgelegene Ort der Norddeutschen Tiefebene… mit einer Höhe von 140m.
Wenig später folgte ein Abschnitt über das Autobahndreieck A1/A261. Nicht besonders schön, aber gerade bei längeren Wanderwegen in Deutschland kaum zu vermeiden. Inzwischen hatte es begonnen zu regnen und der Wind hatte ebenfalls aufgefrischt. Wenigstens kam all das Unerfreuliche zusammen. Dann hatte ich es wenigstens hinter mir 😉
Die letzten Kilometer ab der Windmühle in Dibbersen
Die Windmühle von Dibbersen thront etwas erhöht am Ortsrand und zeichnete sich dank des trüben Wetters lediglich als Scherenschnitt gegen den Himmel ab. Bereits am Vortag führte mich ein Spaziergang hierher, doch die Bilder gleichen sich bis auf einen Perspektivwechsel.
Nachdem ich den Ort durchquert hatte, suchte ich mir eine Bank. Denn ich hatte einen Termin mit einer möglichen Neukundin. Ja, richtig gelesen: beim Wandern 🙂 Als Virtuelle Assistentin kann ich von überall arbeiten, solange eine Verbindung zur Außenwelt besteht… also auch auf dem Heidschnuckenweg.
Es ging um ein erstes Kennenlerngespräch. Und während ich mich auf der nassen Bank niederließ und mir einen Tee einschenkte, fuhr meine Gesprächspartnerin gerade mit dem Auto nach Hause… wir waren also beide unterwegs.
Während des Telefonats zog plötzlich der Himmel auf. Nur ganz kurz, aber es war das erste Mal an diesem Tag, dass ich blauen Himmel sehen konnte. Ein gutes Zeichen? Irgendwie schon, denn ich erhielt den Auftrag.
Dann war es nicht mehr allzu weit bis Buchholz. Da ich fast direkt an meiner Ferienwohnung vorbeikam, beendete ich die Etappe dort und hob mir das Stück bis zum Bahnhof für die zweite Etappe auf.
Heidschnuckenweg Etappe 1 auf Komoot
Wie immer findest du auf Komoot die GPX-Daten zum Nachwandern. Schaue gerne auch auf meinem Profil vorbei und lass dich von meinen Wanderungen inspirieren.
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Weitere InformationenHeidschnuckenweg Etappe 2: Buchholz bis Handeloh
Meine zweite Etappe begann, wo ich die erste endet hatte: vor der Haustür meiner Ferienwohnung. Strenggenommen wanderte ich bis zum Bahnhof eigentlich noch auf Etappe 1.
Eckdaten der Tour
- Länge: 18 km
- reine Gehzeit: ca. 4,5 Stunden
- Schwierigkeit: mittel, aber nur wegen der Länge
- Wegmarkierung: weißes H auf schwarzem Grund
Vorbei an Stadt- und Wohngebieten
Nachdem ich den Stadtwald und die kleine Innenstadt durchquert hatte, überquerte ich die Bahngleise und erreichte den offiziellen Startpunkt von Etappe 2.
Der nachfolgende Abschnitt begeisterte mich weniger und ich konnte lange nicht nachvollziehen, wie diese Etappe 2014 auf Platz 1 der schönsten Wandertouren Deutschland landen konnte.
Vorbei an Mehrfamilienhäusern und der Baustelle des ehemaligen Lokschuppens erreichte ich den Stadtteich und wanderte anschließend eingekeilt zwischen Bahngleisen und Wohnhäusern weiter.
Ich war froh, als der Weg endlich in den Wald abbog, aber die umgebenden Bäume konnten mich noch nicht mit dem Abschnitt des Heidschnuckenwegs versöhnen. Erst bei Kilometer 7 war es so weit, dass mir Weg und Landschaft gefielen: ich hatte die Höllenschlucht erreicht.
Doch ganz ehrlich: ich hätte sie fast übersehen. Die Größenverhältnisse sind eben etwas kleiner, und so wie Langenrehm am Vortag mit 140m der höchstgelegene Ort war, so präsentierte sich mir hier eine Mini-Schlucht.
Endlich: Heide!
Kurz darauf betrat ich eine andere Welt und fand mich endlich in einer Heidelandschaft wieder. Der Weg stieg leicht an und bald konnte ich den Blick über das Naturschutzgebiet Brunsberg schweifen lassen. Einige Bänke luden zu einer Pause ein und ich kramte dort erst einmal mein Stirnband aus dem Rucksack. Was der Norddeutsche vermutlich als kaum wahrnehmbare Brise bezeichnet hätte, blies mir als Franke unangenehm um die Ohren.
Nachdem die Ohren sicher verpackt waren, suchte ich die Landschaft nach hellen Punkten ab. Schließlich wollte ich Heidschnucken sehen… und zwar aus der Nähe. Doch leider blieb ich glücklos. Dafür entdeckte ich frische Spuren auf dem feuchten Weg und freute mich, dass meine Route den Abdrücken folgte. Vielleicht würde ich sie ja einholen… Doch diese Hoffnung zerschlug sich bereits an der zweiten Kreuzungen, als sich unsere Wege trennten.
Ich war wieder im Wald unterwegs. Der Regen der vergangenen Tage hatte auf dem Weg riesige Seenlandschaften entstehen lassen, die von weitläufigem Matsch eingerahmt waren. Da dieser Zustand offenbar eher die Regel als die Ausnahme war, hatten Wanderer und Spaziergänger bereits begehbare Ausweichrouten angelegt. Sehr praktisch!
Am Rand des Örtchens Holm-Seppensen wurde es dann aber richtig matschig, wenn auch nicht direkt auf dem Weg. Denn während dieser über einen Holzsteg führte, lag daneben eine kleine Seltenheit: ein Heidemoor.
Weitblick im Büsenbachtal
Wieder einmal öffnete sich der Wald und nach einem kleinen Anstieg erwartete mich der Blick auf eine schöne Heidelandschaft. Ich hatte das Büsenbachtal erreicht, das neben der Fischbeker Heide aus Etappe 1 zu meinen Highlights der beiden Wanderungen zählt.
Eine Bank oben auf dem kleinen Hügel bot die perfekte Kombination aus Rastplatz und Aussicht. Und so genoss ich den Blick auf eine Gruppe Kiefern, hinter der der Büsenbach durch kleine Teiche floss. Es waren noch andere Wanderer und Spaziergänger unterwegs, aber die Menge blieb überschaubar. Wenn die Heide in voller Blüte steht, sieht das vermutlich ganz anders aus.
Mein Weg führte mich hinunter zum Bach, wo ich die einzige Heidschnucke meiner zweiten Etappen sah. Zweidimensional und fellfrei in Weiß auf Dunkelgrün. Ja, genau, ich meine das Schild.
Mehr Heidschnucken wurden es leider nicht. Ich wusste, dass vor mir keine weitere Heide mehr lag und dass ich mit den Tieren kein Glück mehr haben würde. Und so blieb das Suchbild von Etappe 1 das einzige Bild, das ich von den Heidschnucken gemacht habe. Sehr schade. Ich hatte mich auf die Tiere gefreut.
Auf der anderen Seite des Büsenbachs kam kurzzeitig Orientierungslosigkeit auf. Denn nach der Brücke konnte ich zunächst keine Wegmarkierung entdecken. Lediglich das gelbe H eines Zuwegs war zu sehen, doch die Richtung zum Hauptweg war unklar. Gut, dass ich meine Wanderungen immer als Backup auf Komoot dabei habe. In solchen Situationen spart das Zeit und Nerven. Und nachdem ich dann rechts abgebogen war, tauchte wenig später auch wieder eine Wegmarkierung auf.
Fast unmerklich stieg der Weg wieder an und der sandige Weg führte zu einem größeren Rastplatz am Waldrand. Hier waren alle Plätze mit Familien besetzt und die Lautstärke der vielen Menschen war ungewohnt auf dem ansonsten leeren Wanderweg. Also flüchtete ich schnell wieder in den Wald.
Kamele statt Heideschnucken
Als ich nach einiger Zeit wieder aus dem Wald trat, staunte ich nicht schlecht: ein Warnschild vor Kamelen. Ich wollte Heidschnucken! Was haben Kamele bitte in Norddeutschland verloren? Die Erklärung fand ich am Zaun des Grundstücks: es waren Therapie-Kamele. Was es nicht alles gibt…
Und tatsächlich entdeckte ich die Tiere, nachdem ich in einem weiten Bogen um das Gelände herumgegangen war. Allerdings wieder nur in der Suchbild-Variante. Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, ob das Mitschleppen eines Teleobjektiv nicht vielleicht sinnvoll gewesen wäre. Doch wie jedes Mal verwarf ich den Gedanken schnell wieder. Das Ding ist einfach zu schwer für lange Wanderungen.
Da ich bereits die Ausläufer Handelohs erreicht hatte, dachte ich noch einmal wehmütig an die verpassten Heidschnucken und kaufte dann resigniert mein Zugticket zurück nach Buchholz. Ich muss wohl wiederkommen.
Heidschnuckenweg Etappe 2 auf Komoot
Selbstverständlich findest du auch Etappe 2 auf Komoot. Lade dir die Tour-Daten gerne für deine eigene Wanderung auf dem Heidschnuckenweg herunter.
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Weitere InformationenFazit zu den beiden Etappen
Rückblickend hat mir Etappe 1 besser gefallen, auch wenn der Abschnitt am Autobahndreieck nicht so toll war. Mit Etappe 2 wurde ich erst sehr spät warm. Doch dann hat mich vor allem das Büsenbachtal begeistert.
Gerne wäre ich einfach weitergelaufen. Doch die schlechte Verbindung des ÖPNV am Wochenende verhinderte, dass ich zumindest noch bis Undeloh weiterwandern konnte (Etappe 3).
Nach den beiden Schnupper-Etappen steht aber fest, dass der Heidschnuckenweg definitiv auf meiner Wander-Bucket-List stehenbleiben wird. Wer weiß, vielleicht laufe ich irgendwann weiter und habe dann mehr Glück mit den Heidschnucken… 🙂
Vielen Dank an den Conrad Stein Verlag, von dem mir der Wanderführer zum Heidschnuckenweg kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Trotzdem handelt es sich bei diesem Artikel um einen Erfahrungsbericht, der auf meiner eigenen, ehrlichen Meinung beruht.
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