Update 02/2020: Diesen Artikel hatte ich bereits 2018 verfasst. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon zwei Mal in Island, allerdings nur im Sommer während der Mitternachtssonne. Die fehlenden Winterdaten hatte ich damals aus Wetterseiten und Berichten anderer Blogger zusammengetragen. Da wir die Insel inzwischen auch im Winter kennengelernt haben, möchte ich noch ein paar neue Erfahrungen zur besten Reisezeit für Island hinzufügen.
Inhaltsverzeichnis
Die beste Reisezeit für eine Island-Reise
Islands Wetter
Temperaturen
Island kann man ganzjährig als mild bezeichnen. Denn obwohl sich die Insel direkt unterhalb des Polarkreises befindet, liegt die Durchschnittstemperatur im Sommer bei ca. 15°C und selbst im Winter nur bei etwa 0°C. Grund hierfür ist der warme Golfstrom, der den Süden und Westen der Insel steift.
Unsere Erfahrung im Sommer: Während unserer Sommerreisen hatten wir Temperaturen bis maximal 17°C. Abhängig vom Wind kann das durchaus angenehm sein, so dass man sich nach einem Bad in einem warmen Bach sogar noch etwas sonnen kann.
Trotzdem sollte man auch im Sommer das kleine Kälte-Notfall-Set in Form von Mütze und Schal nicht vergessen. Denn der Durchschnitt von ca. 15°C bedeutet, dass es durchaus auch mal etwas kühler sein kann.
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Unsere Erfahrungen im Winter: Bei unserem letzten Roadtrip im Februar lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Meist hatten wir tagsüber knappe Plusgrade und nur an einzelnen Tagen fiel das Thermometer auf bis zu -3°C. Der Unterschied zu den heimischen Wintertemperaturen ist also gar nicht so groß. Klar kann es auch mal etwas kälter werden, doch im Hinblick auf die nördliche Lage Islands ist es auch im Winter sehr mild.
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Das einzige Problem in Island ist immer der Wind, der ständig über die kleine Insel inmitten des Atlantiks pfeift. Daher kann sich die gefühlte Temperatur spürbar von der tatsächlichen unterscheiden. Windfeste Kleidung und am besten Zwiebellook sind daher in Sommer wie Winter ein Muss.
Islands Konstante beim Wetter
Grundsätzlich kann man sagen, dass das isländische Wetter eine sehr verlässliche Konstante hat: Unbeständigkeit. Der praktisch immer vorhandene Wind jagt das Wetter über die Insel, so dass man selbst im Juli theoretisch während eines Tage alles erleben kann, was das isländische Wetter zu bieten hat: Sonne mit T-Shirt-Temperaturen, Regen in der Niesel- oder der Sturzflutenvariante und generell kann man auch Schnee nie ganz ausschließen.
Im Winter muss man zusätzlich mit Schneeverwehungen rechnen, die vor allem in der Nähe von Berghängen vorübergehend die Sicht behindern können.
Theoretische Niederschlagsmengen
In den Sommermonaten fällt zwar angeblich ein bisschen weniger Regen als im Rest des Jahres, aber trotzdem haben wir im „trockenen“ Juli fast Schwimmhäute bekommen. Daher ist der theoretische Niederschlag nicht wirklich ausschlaggebend. Es ist wie in jedem anderen Reiseland auch eine Frage des Glücks, wie der Wetterbericht ausfällt.
Was will man erleben?
Wirklich ausschlaggebend ist, was man sehen und unternehmen will: vereiste Wasserfälle und Nordlichter sehen oder Grün in all seinen Facetten erleben und die Insel erwandern? Die Wahl der Kleidung ist meist sehr ähnlich und variiert nur in der Anzahl der Lagen: flexibler Zwiebellook mit wind- und wasserabweisender Oberschicht, wasserfeste Schuhe und als Topping eine Mütze. Damit ist man für das beständige Unbeständigsein gerüstet.
Einmal davon abgesehen, dass zwischen den beiden Bildern 9 Jahre liegen, ist der einzige Unterschied die Kapuze. Zumindest auf dem ersten Blick. Ich trage auf dem Winterbild allerdings mehr Schichten, eine sexy lange Unterhose 😉 und Handschuhe.
Wie viele helle Stunden braucht der Tag?
Interessant ist auch die Anzahl der Stunden, zu denen es hell sein soll.
Zur Sommersonnwende habe ich einmal gelesen, dass die dunkelste Zeit des Tages dann ist, wenn das Abendrot ins Morgenrot übergeht. Das ist sehr schön beschrieben, denn die Sonne geht gegen Mitternacht unter und bereits 3 Stunden später wieder auf. Dazwischen wird es aber nicht dunkel, sondern es dämmert.
Wer gerne Bilder ohne andere Reisende macht, der findet hier die perfekte Reisezeit für Island. Wir sind zum Beispiel einmal erst gegen 21:00 Uhr losgelaufen, um den Wasserfall Svartifoss im Skaftafell Nationalpark zu fotografieren und waren dort vollkommen allein.
Zur Wintersonnwende geht die Sonne erst kurz vor Mittag auf, um etwa 4 Stunden später wieder zu verschwinden. Dafür hat man in dieser Jahreszeit gute Chancen auf Nordlichter.
Im Februar werden die Tage schon spürbar länger. Die Sonne ist gegen 9:30 Uhr aufgegangen und ab 17:00 Uhr wurde es langsam wieder dunkel. Ich fand diese Reisezeit für einen Winter-Roadtrip ideal, weil wir jeden Tag ausreichend Zeit für Unternehmungen hatten. Zudem steigt die Sonne noch nicht sehr hoch und taucht die Landschaft zum Teil in ein mystisches Licht. Nordlichter konnten wir übrigens nicht sehen, da wir bei der Reiseplanung den Vollmond vergessen haben…
Mein Fazit zur besten Reisezeit für Island
Meine ersten beiden Island Reisen fanden zur Zeit der Mitternachtssonne statt. Die Insel erfährt in dieser Zeit eine regelrechte Flut von Besuchern. Irgendjemand hat also das Gerücht in die Welt gesetzt, dass das die beste Reisezeit für Island sein soll.
Aber bei der ersten Reise war der Wind teilweise so stark, dass man sich hineinlegen konnte. Und beim zweiten Mal hat es tagelang geregnet.
Die dritte Reise führte uns im Winter auf die Insel. Einmal davon abgesehen, dass die Insel zu dieser Zeit ein vollkommen anderes Erlebnis bietet, war das Wetter bis auf ein ziemlich böses Tiefdruckgebiet am Ende der Reise sonnig, windig und erwartungsgemäß kälter.
Aus meiner Sicht gibt es keine perfekte Reisezeit, sondern einfach nur die richtige Wahl der Funktionskleidung.
Meine Empfehlung*:
Der DuMont Reiseführer Island* ist voller praktischer Tipps, spannender Infos und hilfreicher Informationen bzw. (Ausflugs-) Inspirationen. Obwohl ich bereits mehrfach in Island war, darf der Reiseführer bei keiner meiner Reisen fehlen 🙂
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Erfahrungsbericht, der auf meiner eigenen, ehrlichen Meinung beruht. Es bestanden keine bezahlten Kooperationen.
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