Weingenuss und Wanderpanorama an der Fränkischen Saale

Der Fränkische Saale Weingenussweg kombiniert die Weingenüsse der Region mit ihren kulturellen Highlights und schafft eine spannende und abwechslungsreiche Verbindung zwischen der UNESCO Welterbe-Kurstadt Bad Kissingen und der Drei-Flüsse-Stadt Gemünden. Ob längerer Spaziergang, Tageswanderung oder Mehrtagestour – der 66km lange Wanderweg lässt keine Wünsche offen.

^{bezahlte Kooperation mit Frankens Saalestück}

Schnupper-Etappe auf dem Fränkische Saale Weingenussweg

Die Fränkische Saale entspringt nahe Bad Königshofen und fließt am Südrand der Rhön entlang, bis sie nach rund 140km in der Drei-Flüsse-Stadt Gemünden in den Main mündet. Etwa auf der Hälfte der Strecke liegt Bad Kissingen, das 2021 zusammen mit 10 weiteren Kurstädten zum UNESCO Welterbe „Great Spa Towns of Europe“ ernannt wurde.

Und genau hier – inmitten dieses kulturellen Hotspots – beginnt der Fränkische Saale Weingenussweg, der auf insgesamt 66km die Fränkischen Superlativen des Weinbaus mit den Schlössern und Burgen der Region sowie einigen anderen Highlights verbindet:

• UNESCO Welterbe-Kurstadt Bad Kissingen
• Wittelsbacher Turm
• Wirmsthal – nördlichster Weinort Frankens
• Terroir F Ramsthal
• Trimburg bei Trimberg
• geheimnisvolle Figuren bei Hammelburg
• Hammelburg – älteste Weinstadt Frankens
• Schloss Saaleck bei Hammelburg
• Sodenberg bei Morlesau
• Kloster Schönau
• Scherenburg bei Gemünden

Nicht alle Highlights liegen immer an der Strecke, denn am Wittelsbacher Turm teilt sich der Fränkische Saale Weingenussweg in die Saaleroute und die Weinroute. Man hat also die Qual der Wahl, ob man lieber Wirmsthal (Saaleroute) oder Ramsthal (Weinroute) entdecken möchte.

Individuelle Etappeneinteilung

Ich bin die ersten 16km vom Bad Kissingen auf der Weinroute bis nach Euerdorf gewandert und fand die Strecke über Ramsthal abwechslungsreich und landschaftlich sehr schön. Mehr dazu erfährst du im nachfolgenden Erfahrungsbericht. Wenn du schon einmal die andere Route, die Saaleroute, gewandert bist, teile gerne dein Wandererlebnis in den Kommentaren.

Vielleicht ist dir eine Etappe zu wenig und du möchtest stattdessen lieber den ganzen Weg als Mehrtagestour wandern? Dann kannst du die 66km leicht in 3-4 Etappen teilen. Besonders praktisch ist hierbei die Zugverbindung entlang der gesamten Strecke, die das Wandern mit dem Tagesrucksack ermöglicht: einfach irgendwo an der Strecke ein Hotel suchen und mit dem Zug zu den einzelnen Etappen pendeln.

Der Zug erlaubt aber auch das Wandern eines einzelnen Abschnitts oder das spontane Kürzen der Tour, wenn zum Beispiel der Wein unterwegs zu gut schmeckt. Total praktisch!

Meine Wanderung auf dem Weingenussweg

Durch Park und Wald zum Wittelsbacher Turm

Die Sonne stand noch recht niedrig, als ich am Bahnhof von Bad Kissingen loswanderte. Ein breiter Fußweg brachte mich in den Luitpoldpark, einen 15ha großen Landschaftsgarten. Inmitten schattiger, teils exotischer Bäume erwarten den Besucher hier viele Bänke oder auch Hängematten, ein Barfußlabyrinth, eine Kneipplandschaft und ein Klanggarten. Das meiste davon blieb mir verborgen, denn ich streifte den Park nur kurz. Aber immerhin konnte ich einen Blick auf die letzten blühenden Rosen der Wildrosenpromenade werfen, bevor ich in Richtung Stadtgrenze weiterlief.

Nahe den Eisenbahnschienen ging es in den Wald, wobei ich das erst bemerkte, als ein Zug vorbeirauschte. Nach einer sehenswerten Eisenbahnbrücke lief ich dann kurzeitig direkt neben den Schienen weiter, bevor der Weg zu einem Anstieg abbog. Die Steigung war moderat, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, schnell an Höhe zu gewinnen. Als der Wittelsbacher Turm zwischen den Bäumen hervorspitze, hatte ich den höchsten Punkt erreicht.

Ich genoss für ein paar Minuten den Blick auf Bad Kissingen, das sich inmitten der sanften Hügellandschaft unter mir ausbreitete. Dann entdeckte ich die Infotafel neben dem Turm, die den Verlauf der beiden Wegvarianten Saaleroute und Weinroute zeigt. Vorbei am großen Parkplatz des Gasthauses erreichte ich meinen Abzweig in den Wald und folgte dem schmalen Pfad.

Zu den Weinbergen von Ramsthal

Leider war der Abstecher in den Wald viel zu schnell vorbei und es ging an der Straße entlang weiter. Es herrschte kaum Verkehr. Trotzdem beschleunigte ich meinen Schritt, als ich die Kreuzung erspähte, ab der sich mein Weg wieder dem Wald näherte. Eine Bank am Waldrand kam dann wie gerufen für eine kurze Pause.

Aus der geplanten kurzen Pause wurde ein recht langer Stopp. Ein Wanderer mit Hund kämpfte sich den Weg neben mir nach oben. Erst ließ sich der Hund hechelnd vor meinen Füßen fallen, dann setzte sich der Wanderer schnaufend neben mich. „Was für ein Anstieg!“ Ich blickte etwas verwundert auf den Weg, den er gekommen war. Ja, es ging bergauf, aber eigentlich nicht übermäßig steil. Als er mir dann erzählte, wo er herkam, musste ich lachen und verstand: Flensburger Förde. Ja, dann müssen unsere kleinen Hügel natürlich wie ein ausgewachsenes Gebirge erscheinen 😉

Nach einem langen Gespräch trennten sich unsere Wege und ich folgte einem schönen Waldweg. Hier schien der Herbst bereits besonders weit fortgeschritten zu sein und die verschiedenen Rotbraun-Töne strahlten in der Sonne.

Bald öffneten sich neben mir die Bäume und gaben einen ersten Blick auf Ramsthal frei. Mein Weg folgte in einem weiten Bogen der Form des Gänsbergs und immer wieder konnte ich zwischen den Bäumen hindurch den Weinort entdecken, der sich im Talkessel ausbreitete.

Am Weinberg nahm mich St. Urbanus in Empfang, der Schutzheilige der Winzer, und für ein paar Minuten genoss ich einfach nur das traumhafte Landschaftspanorama aus Weinberg, Wäldern und dem malerischen Ort in der Mitte. Aber eigentlich wird der Begriff „Landschaftspanorama“ dem Ausblick nicht gerecht. Postkartenmotiv trifft es besser.

Und das wurde sogar noch getoppt, als ich ein paar Meter weiter das Terroir F Ramsthal erreichte. Wie alle magischen Orte des Frankenwein hat man auch diesen Standort perfekt gewählt, um eine grandiose Aussicht zu garantieren. Thematisch geht es um das Erziehen der Reben und ein Schauweinberg zeigt eindrücklich die beiden historischen Formen.

• Das Durcheinander der verschiedenen Weinsorten im Weinberg bezeichnet man als „Alten Satz“. Heute gibt es nur noch den reinen Satz, also dass sortenrein angebaut wird.
• Die Dreipfahlerziehung ist typisch Fränkisch und brachte die störrischen Weinreben früher in Form. Heute sieht man sie nur noch äußerst selten. Der Grund ist, dass keine Maschinen eingesetzt werden können und stattdessen zeitaufwendige Handarbeit nötig ist.

Von der Theorie zur Praxis und weiter zum Bahnhof

Unten im Ort machte ich einen kleinen Abstecher, denn direkt an der Hauptstraße liegt die stilvolle Vinothek des Weinguts Baldauf. Genau der richtige Ort, um nach der Theorie zur Praxis überzugehen.

Frisch gestärkt verließ ich den Weinort und folgte dem Rad- und Fußweg in Richtung Euerdorf. Ein kurzes Stück verlief der Ramsthaler Kunstweg auf derselben Strecke. Ich entdeckte die Werke Ikarus und Vernetzung, dann zweigte der Skulpturenweg in Richtung Weinberg ab. Ich hingegen durchquerte schließlich Euerdorf und beendete diese schöne Wanderung am dortigen Bahnhof.

Fazit zum Fränkischen Saale Weingenussweg

Ich fand die Wanderung auf der ersten Etappe total schön und hätte große Lust, direkt weiterzulaufen. Besonders die Ausblicke auf Bad Kissingen und Ramsthal haben mir gefallen. Auch das Terroir F war toll, aber das sind diese Aussichtspunkte bis auf ganz wenige Ausnahmen eigentlich immer 🙂

Tourdaten auf Komoot

Lust bekommen auf eine Weinwanderung? Na, dann hol dir die GPX-Daten für die Weinroute. Ohne die Tourdaten auf dem Handy solltest du übrigens nicht losziehen, da die Wegmarkierung aktuell etwas lückenhaft ist. Und hier findest du die GPX-Daten für den ganzen Fränkische Saale Weingenussweg.

Lesetipp zum Wandern an der Fränkischen Saale und in Mainfranken

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Die Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Frankens Saalestück statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.

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