Maintalblick auf dem Panoramaweg Sommerhausen

Der Begriff „Panoramaweg“ weckt unweigerlich Erwartungen an traumhafte Aus- und Weitsichten auf herrliche Landschaften. In der Weinregion rund um Würzburg verbindet man damit zudem endlose Weinberge, die sich als grünes Band oberhalb des Mains entlangziehen und malerische Weinorte, die sich an seinem Ufer aufreihen. All das, aber noch viel mehr, bekommt der Wanderer auf dem Panoramaweg Sommerhausen geboten. Denn hier wird das Panorama noch einer Prise Kunst gewürzt, die es entlang des Wegs zu entdecken gilt.

bezahlte Kooperation mit Fränkisches Weinland

Weinpanorama trifft Kunst in Sommerhausen

Sommerhausen ist ein zauberhafter Weinort südlich von Würzburg, der Kultur, Kunst und Wein miteinander vereint. Der Altort mit seinen Galerien, Kunstgewerbe, Restaurants und Weingütern ist immer einen Besuch wert. Und wer sich nicht gleich im Reich der Kunst oder des Weins verliert, der schlendert durch die schmalen Gassen, vorbei an hübschen alten Stein- und Fachwerkhäusern und entlang der alten Dorfmauer mit ihren vielen erhaltenen Türmen… Und bleibt dann halt anschließend bei Kunst und/oder Wein hängen 😉

Aber auch rund um den Ort gibt es einiges zu entdecken und verschiedene Wanderwege steuern die Highlights in der Umgebung an. Mein Lieblingswanderweg ist der Panoramaweg Sommerhausen, den ich schon einige Male gewandert bin. Langweilig wird mir der rund 10km lange Weg aber nicht und so wird auch die aktuelle Tour nicht die letzte auf dem Weg gewesen sein.

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Wandern auf dem Panoramaweg Sommerhausen

Eckdaten der Tour

Panoramaweg Sommerhausen

Allgemeines

  • Länge: 9,5 km
  • reine Gehzeit: ca. 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht

Start/Ziel

  • Start und Ziel: Sommerhausen, Kirchplatz

ÖPNV

  • An- und Rückreise: per Bus bis/ab Sommerhausen Kirchplatz (Linie 554, 555)
  • Verbindungen beim VVM

Durch den malerischen Altort in die Weinberge

Der Bus brachte mich von Würzburg zur Haltestelle Sommerhausen/Kirchplatz, die nur wenige Meter vom offiziellen Startpunkt am Rathaus entfernt ist. Umgeben von den schönen alten Gebäuden der Hauptstraße mit Restaurants, dem bereits erwähnten Rathaus und dem Schloss Sommerhausen marschierte ich los.

Der Weg lässt sich in beide Richtungen laufen, aber ich hatte mich bewusst für die Laufrichtung gegen den Uhrzeigersinn entschieden. Das hatte verschiedenste Gründe:

  • ich war ein bisschen faul und wollte den Weg nicht gleich mit einer längeren Treppe beginnen 😉
  • wegen der gemeldeten Temperaturen zog ich es vor, die kühlen Morgenstunden für den sonnigen Abschnitt zu nutzen und zum Mittag hin auf den schattigeren Höhenweg zu wechseln
  • ich wollte auf dem Weg oben im Weinberg die Sonne im Rücken haben – ist besser für die Fotos des Maintal-Panoramas

Ich verließ den malerischen Altort durch das Ochsenfurter Tor und bog auf die leicht ansteigende Straße in Richtung Weinberg ab.

Unterhalb der Weinberge

Zwischen der letzten Häuserreihe und den ersten Weinstöcken wanderte weiter. Die tiefstehende Morgensonne zeichnete scharfe Schatten der Weinreihen auf den Weg. Fast schien es, als würde ich auf einem endlosen Zebrastreifen gehen.

Plötzlich überquerte ein Hase die hell-dunklen Streifen vor mir und verschwand im Weinberg. Noch so ein Weinliebhaber. Ob er hier im Weinberg lebt? Inmitten der vielen leckeren, reifen Trauben? Bei der Vorstellung beneidete ich ihn ein bisschen. Und im Vorbeigehen guckte er mich ruhig aus einer der langen Reihen an, als würde er meinen Gedanken lauschen.

Nach einer Kreuzung war mein Weg mit Buntstiften flankiert. Ja, richtig gelesen: Buntstifte, die in leuchtenden Farben den jeweils ersten Pfosten jeder Reihe zierten. Zunächst konnte ich mir darauf keinen Reim machen, doch am Ende der bunten Parade entdeckte ich die Auflösung in Form eines Zeitungsartikels. „Die sind nur für die Freude da, was fürs Auge“ wird darin der Winzer Michael Wenninger zitiert, der das Projekt zusammen mit der Vinothek-Betreiberin Susanne Neuser realisiert hat. Eine super Idee, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat 🙂

Ebenso bunt sind die Sitzschalen, die ein Stück weiter eine normale Rastbank ersetzen. Von ihnen habe ich bisher drei im Weinberg entdeckt, die sich alle auf den Panoramaweg Sommerhausen verteilen.

Panoramaweg Sommerhausen
Panoramaweg Sommerhausen

Die kleinen Bewohner des Quaderkalkbruchs

Langsam näherte ich mich Kleinochsenfurt und kurz vor dem Ort stieg der Weg auf einem steinigen Pfad hinter dem Weinberg an. Es ist der Umkehrpunkt der Wanderung, denn nun wanderte ich oberhalb des vorherigen Hinwegs wieder zurück in Richtung Sommerhausen.

Alte Natursteinmauern sicherten teilweise den Hang und mit jedem Höhenmeter reichte der Blick hinunter ins Maintal ein bisschen weiter. Doch bevor ich den Abschnitt mit der spektakulären Aussicht erreichte, bog ich zunächst zum Kleinochsenfurter Quaderkalkbruch ab, der zu den schönsten Geotopen Bayerns zählt.

Panoramaweg Sommerhausen

Meine Kenntnisse in Sachen Geologie sind überschaubar, aber Quaderkalk ist wohl eine spezielle Form des hier typischen Muschelkalks. Das Material war früher sehr begehrt und der hiesige Quaderkalk wurde meinen Recherchen zufolge sogar zum Bau der Grand Central Station in New York verwendet. Das hätte ich dem kleinen Unterfränkischen Steinbruch gar nicht zugetraut. Aber die Steine interessierten mich eigentlich weniger… Ich hatte ein anderes Ziel.

Die Natur erobert sich das Gelände langsam zurück und genau das zieht mich im Hochsommer magisch an. Auf der trockenen Wiese tummeln sich in der Hitze der Sommersonne erstaunlich viele Schmetterlinge, die man allerdings nur entdeckt, wenn man die Umgebung aufmerksam beobachtet. Vor allem die kleinen Bläulingsarten fallen auf den ersten Blick kaum auf, doch gerade sie finde ich besonders hübsch. Also pirschte ich mich vorsichtig und teilweise auf Knien an die Blumen heran, um die scheuen Schönheiten mit der Kamera einzufangen.

Als ich mit meiner fotografischen Ausbeute zufrieden war, kehrte ich auf den nahen Panoramaweg Sommerhausen zurück.

Grüne Tunnel und Weitsicht

Schon nach wenigen Metern hatte ich die erste Rastbank mit Blick über Goßmannsdorf erreicht. Eine Gruppe Mountainbiker hatte es sich hier bequem gemacht, doch das war nicht schlimm. Auf dem weiteren Weg würden noch unzählige anderen Aussichtspunkte auf mich warten, so dass auch ich irgendwo ein schönes Plätzchen für mich finden würde.

Der Weg schlängelt sich am oberen Rand des Maintals entlang und führte streckenweise durch urwaldähnliche, grüne Tunnel. Die Weinberge, an denen ich auf dem ersten Wegabschnitt entlanggewandert war, lagen jetzt zwar unterhalb des gewundenen Pfads, doch sie waren meist außer Sicht. Stattdessen boten sich an vielen Stellen geniale Weitblicke über die entfernteren Weinberge hinweg und teilweise reichte die Sicht sogar bis zu den fernen Randgebieten Würzburgs. Dazwischen reihten sich die Weinorte Sommerhausen, Winterhausen, Eibelstadt und Randersacker auf wie an einer Perlenschnur.

Panoramaweg Sommerhausen
Panoramaweg Sommerhausen
Panoramaweg Sommerhausen
Panoramaweg Sommerhausen
Panoramaweg Sommerhausen

Die bereits erwähnten Rastbänke lagen entweder direkt am Weg oder waren über einen kurzen Trampelpfad zu erreichen. Und selbstverständlich war auch für mich ein schönes Plätzchen mit Aussicht dabei, an dem ich eine kurze Pause einlegte.

Ein magischer Ort mit magischer Aussicht

Ich verließ den urigen Pfad und spazierte vorbei an Obstbäumen, Wein und Weingütern zum Terroir F Sommerhausen. Wie all diese magischen Orte des Frankenweins hat auch dieses Terroir F ein Thema, das zur Region passt. Und was wäre bei Sommerhausen naheliegender als „Wein und Kunst“? Und genau das spiegelt das Terroir F mit seinen Skulpturen eindrucksvoll wider. Die Werke sind alle vom Wein inspiriert und verwandeln den Aussichtspunkt zu einer gelungenen Freilichtgalerie.

Von allen Aussichtspunkten entlang der Strecke ist das mein liebster. Also setzte ich mich zur Weinprinzessin und genoss den spektakulären Blick das Maintal entlang.

Panoramaweg Sommerhausen

Zum Abschluss was für die Füße tun

Entlang der Reben kam ich zum Flurbereinigungsdenkmal oberhalb von Sommerhausen, das in Form einer Schnecke über dem Tal thront. Direkt daneben wartete das kleine Barfußpfad auf mich, der ebenfalls eine Schnecke darstellt. Schnell schlüpfte ich aus meinen Wanderschuhen und erforschte die verschiedenen Untergründe mit meiner Fußsohle. Ein paar davon piekten ordentlich, aber es tat so unglaublich gut nach der Wanderung!

Panoramaweg Sommerhausen
Panoramaweg Sommerhausen
Panoramaweg Sommerhausen

Dann lag vor mir nur noch die Treppe, auf die ich beim Loswandern unbedingt vermeiden wollte. Jetzt kam ich aber von oben und konnte die Stufen ganz entspannt hinuntergehen. Mir kamen ein paar Wanderer entgegen, die ausnahmslos schnauften und mit den Augen sehnsüchtig das Ende der Treppe fixierten. Und jeder einzelne bestätigte meine Entscheidung hinsichtlich der Laufrichtung.

Durch die vollständig erhaltene Dorfummauerung mit ihren vielen Türmen erreichte ich wieder den Altort. Nein, das wird definitiv nicht die letzte Wanderung auf dem Weg gewesen sein 🙂

Ich hatte übrigens das Glück, dass direkt ein Bus die Hauptstraße entlanggefahren kam und mich wieder nach Würzburg brachte. Wenn du nach deiner Wanderung noch einkehren möchtest, bietet dir der Ort eine große Auswahl an Vinotheken und Restaurants. Wenn dir eher nach einem Kaffee ist, hätte ich hier noch einen alkoholfreien Einkehrtipp für dich.

Einkehrtipp: Café Macaron
Das kleine Französische Café Macaron steuere ich immer an, wenn ich zu den Öffnungszeiten am Wochenende in Sommerhausen bin. Und obwohl ich um Süßes eher einen Bogen mache, sind 2-3 der selbstgemachten Macarons absolute Pflicht. Es gibt auch Herzhaftes zum Essen, aber keine alkoholischen Getränke. Das Ambiente ist urig-gemütlich.

Tourdaten auf Komoot

Der Einstieg in den Panoramaweg Sommerhausen ist leider nicht so schön ausgeschildert, wie man sich das wünschen würde. Lade dir daher gerne die GPX-Daten für die Wanderung bei Komoot herunter.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Komoot zu laden.

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Panoramaweg Sommerhausen
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Die Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem Fränkischen Weinland statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.

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