Zeugenbergrunde – ausgezeichnet wandern in der Oberpfalz

Die Zeugenbergrunde führt einmal rund um die Oberpfälzer Stadt Neumarkt herum und verbindet dabei traumhafte Ausblicke mit idyllischem Wald, einer imposanten Burgruine, vielen weiteren Highlights am Weg… und natürlich den Zeugenbergen. Diese Zeugen der Erdgeschichte erhoben sich vor langer Zeit aus dem Flachmeer des Jura, das zu dem Zeitpunkt vermutlich bereits ausgetrocknet war. Daher liegt heute der einstige Meeresgrund dem Himmel näher als die Stadt, die sich unten im Tal ausbreitet.

Und durch diese außergewöhnliche Landschaft führt der mehrfach zertifizierte Wanderweg, der schon vor einiger Zeit meine Aufmerksamkeit erregt hatte.

bezahlte Kooperation mit Stadt Neumarkt i.d.OPf.

Auf der Zeugenbergrunde rund um Neumarkt wandern

Spaziergang durch Neumarkts Altstadt

Neumarkt in der Oberpfalz liegt am Rand des Oberpfälzer Jura in einem Talkessel und war im 15. und 16. Jahrhundert Residenzstadt. Aus dieser Zeit stammt das Pfalzgrafenschloss in der Altstadt, in dem heute das Amtsgericht untergebracht ist. Leider hat es sich so hervorragend hinter Bäumen versteckt, dass ich davon nicht viel sehen konnte.

Aber es war nicht das einzige interessante Gebäude, das ich bei meinen abendlichen Spaziergängen durch die Stadt bewundert habe.

Besonders aufgefallen ist mir das schönw Rathaus, in dem auch die Tourist-Info untergebracht ist. Aber auch die anderen Häuser in der Oberen und Unteren Marktstraße fand ich sehr sehenswert. In ihnen befinden sich viele Cafés, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.

Das Rathaus von Neumarkt

Vorteile der CityCard Neumarkt

Mit der CityCard Neumarkt kann man einige Attraktionen der Stadt kostenlos erleben. Dazu zählen zum Beispiel 4 Stunden im Schlossbad, Führung und Turmbesteigung in der Burgruine Wolfstein oder der Besuch des Maybach Museums. Ich habe mir die alten Maybach-Schätzchen angeschaut – absolut empfehlenswert!

Hier gibt es alle Infos zur CityCard Neumarkt.

Unterkunftstipp in Neumarkt

Der Hotelgasthof Dietmayr liegt strategisch günstig zwischen Bahnhof und Altstadt und war für mich der perfekte Ausgangspunkt zu meinen täglichen Wanderungen. Das Frühstück war reichhaltig und bot für meine Aktivitäten eine super Grundlage. Das Personal war jederzeit freundlich und hilfsbereit.

Die Zeugenbergrunde im Überblick

Die Zeugenberge sind auf den ersten Blick einfach nur Hügel am Rand von Neumarkt – naja, strenggenommen sind sie das auch noch auf den zweiten Blick. Aber das Besondere an ihnen ist ihr Ursprung. Denn es handelt sich um Meeresboden, der im Lauf der Erdgeschichte angehoben wurde. Die Täler dazwischen entstanden erst viel später. Und so wandert man während dieser Tour ein paar Mal hoch zum Meer. Das ist schon irgendwie verkehrte Welt, aber gerade deshalb auch total spannend!

Eckdaten und Etappeneinteilung

Die Zeugenbergrunde führt auf insgesamt 51km um die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz herum, die den Wanderweg offiziell in 3 Etappen teilt. Genau diese Etappenaufteilung stelle ich in diesem Artikel vor:

  • Neumarkt/Kloster St. Josef – Stauf (oder alternativ Berngau) 19,5km
  • Stauf – Loderbach (oder alternativ Pilsach) 18,7km
  • Loderbach – Neumarkt/Kloster St. Josef 15,2km

Es sind aber prinzipiell auch andere Aufteilungen möglich. Wanderbares Deutschland schlägt beispielsweise die 4 Etappen vor. Und ich selbst hatte die Tour ursprünglich mit 2 Etappen geplant. Die Zeugenbergrunde lässt sich also hervorragend an die verfügbare Zeit und Kondition anpassen und dadurch sowohl als mehrtägige Wanderung oder auch als Tageswanderung umsetzen.

Qualitätsweg und Leading Quality Trail

Die Zeugenbergrunde ist zertifiziert als Qualitätsweg und als Leading Quality Trail – Best of Europe. Auszeichnungen, die sich ein Weg erst einmal verdienen muss! Und mir sind tatsächlich viele Punkte aufgefallen, die den Weg für Wanderer qualitativ besonders attraktiv machen:

  • Die Wegmarkierung ist der Wahnsinn! Teilweise kann man von einer Markierung aus schon die nächsten beiden sehen. Verlaufen unmöglich!
  • Der Weg ist gepflegt. Der Weg ist fast müllfrei (das sieht man leider viel zu selten) und die Waldpfade sind frei von größeren, umgestürzten Bäumen oder unkontrolliert wucherndem Gestrüpp.
  • Der Anteil an Naturwegen ist sehr hoch und der Anteil der Asphaltabschnitte erfreulich gering.
  • An Straßenquerungen werden Wanderer deutlich auf die Gefährlichkeit des Straßenverkehrs hingewiesen.
  • An typischen Mountainbike-Abschnitten wird auf die Rücksichtnahme auf Wanderer hingewiesen.
  • Die Menge an Rastmöglichkeiten ist super, so dass selbst am Wochenende gute Chancen auf ein Pausenplätzchen bestehen.
  • Die Anbindung an den ÖPNV ist nicht immer ideal, aber mit etwas Planung durchaus nutzbar. Sollte es einmal nicht passen, ist Jura-Taxi Carsten Dittrich eine Alternative (Handy 0171-2772433).

Etappe 1 der Zeugenbergrunde – von Kloster St. Josef nach Stauf

Eckdaten der Tour

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Allgemeines

  • Länge: 19,5 km
  • reine Gehzeit: ca. 5 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht

Start/Ziel

  • Start: Neumarkt, Kloster St. Josef
  • Ziel: Stauf

ÖPNV

  • Anreise: Bus bis Mariahilfstraße (Linie 566, 583)
  • Rückreise: Bus ab Stauf z. B. Renauweg (Linie 569)
  • Verbindungen beim VGN

Landschaftspanorama und Kiefernwald

Zug und S-Bahn brachten mich am Morgen nach Neumarkt in der Oberpfalz. Am Bahnhof stieg ich in einen Bus in Richtung Kloster St. Josef um. Die perfekte Kombi aus Verbindung und Ticket gibt es beim VGN – entweder online oder noch einfacher mit der VGN-App. Wenn du hingegen mit dem Auto anreisen möchtest, gibt es nahe dem Kloster auch Parkplätze.

Gleich zu Beginn erwartete mich die erste Herausforderung: die endlosen Stufen des Kreuzwegs, die hoch zur Wallfahrtskirche Mariahilf führen. Zum Glück eigneten sich sowohl die Aussichten als auch die Grabkapelle hervorragend als Ausrede, um einmal zu verschnaufen.

Nach gefühlten 1329 Stufen erreichte ich die Wallfahrtskirche und wurde mit einer herrlichen Weitsicht über Neumarkt und die umliegenden Zeugenberge belohnt. Das Wetter hatte es während meiner Wanderung zum Glück gut gemeint und so breitete sich das Panorama unter einem blauen Himmel mit einigen luftigen Wölkchen aus.

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz
Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz
Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Unterhalb der Kirche führte ein Trampelpfad weiter und ein kurzer, aber tiefer Hohlweg mit einem tollen Wurzelkunstwerk brachte meine Augen schon wieder zum Leuchten. Und als ich dann einen Kiefernwald betrat, gesellte sich noch ein glückliches Lächeln dazu… Ich liebe Kiefern!!! Hätte mich jemand gesehen, hätte er vermutlich gefragt, was ich eingeworfen habe. Und hätte ich dann wahrheitsgemäß geantwortet „Die volle Dosis Landschaftspanorama und Kiefernliebe“, wären vermutlich die Jungs mit den weißen Jacken angerückt. Aber zum Glück war ich allein auf dem Weg und konnte mich ungeniert meinem (Foto-)Rausch hingeben.

Neumarkter Sanddünen und Treidelpfade

Im Kiefernwald fiel mir schnell der sandige Boden auf und so wunderte es mich nicht, als ich die Infotafel des Naturschutzgebiets Neumarkter Sanddünen erreichte. Die Binnendünen verbergen sich zwar unter einem dichten Teppich aus Heidelbeersträuchern und Heidekraut, aber die sanften Wellen im Gelände sind trotzdem an einigen Stellen gut zu erkennen.

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

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5 Tage auf dem Fränkischen Dünenweg

Der herrliche Wald erstreckte sich zu meiner Freude recht weit, wobei er aber langsam in einen Mischwald überging. Schließlich verließ ich ihn, denn ich hatte den Ludwig-Donau-Main Kanal erreicht. Dieser 172km lange Kanal zwischen Kelheim an der Donau und Bamberg am Main wurde im 19. Jahrhundert gebaut und vor allem als schiffbare Transportroute genutzt. Die Schiffe wurden mit Pferden den Kanal entlanggezogen, also getreidelt, bis die effizientere Eisenbahn der Route den Rang ablief. Heute existieren nur noch Teilstücke, die unter Denkmalschutz stehen.

Hinauf zu den Buchberg-Highlights

Erst auf der einen und dann auf der anderen Kanalseite lief ich den alten Treidelpfad entlang. Schließlich bog ich in ein Waldstück ab, das ich auf der anderen Seite bei Buchberg verließ. Vor mir lag der gleichnamige Berg und der Weg stieg langsam an. Ich folgte einem urigen Waldpfad. Und während ich konzentriert auf meinen Weg blickte, um weder Wurzeln zu übersehen, noch dem Hang neben dem Weg zu nah zu kommen, ragten plötzlich neben mir eindrucksvolle Felsentürme auf. Ob sich zu meinem offenen Mund auch ein hörbares „Wow“ gesellte, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen. Aber es würde mich nicht wundern.

Am Gipfel des Buchbergs erwartete mich dann ein alter Kalksteinbruch und viele kleine, helle Steine pflasterten unregelmäßig meinen Weg, der sich wieder hinunter ins Tal schlängelte. Dabei kam ich auch am Standort des früheren Zangentors vorbei, das die Kelten um 1000 v.Chr. hier erbaut hatten. Dabei handelt es sich um ein Tor, das nur über einen langen Gang erreicht werden konnte. Perfekt, um Angreifer „in die Zange“ zu nehmen. Leider gibt es nur noch das Infoschild und keine erkennbaren Überreste.

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

An einer Kreuzung im Wald bestand die Wahl zwischen Berngau oder Stauf als Ziel der Etappe. In Berngau gibt es den Berngauer Hof als Unterkunftsoption und in Stauf besteht die Möglichkeit, mit dem Bus zurück nach Neumarkt zu fahren. Mein Hotel lag in Neumarkt und so entschied ich mich für Stauf. Die Linie 569 brachte mich wieder zum Neumarkter Bahnhof. Aber Achtung: nicht jede Verbindung fährt jede Haltestelle im Ort an. Unbedingt vorher prüfen.

Fazit zur 1. Etappe auf der Zeugenbergrunde

Die erste Etappe der Zeugenbergrunde präsentierte sich gleich voller Highlights, tollen Aussichten und schönen Landschaften. Vor allem die Waldabschnitte mit ihren urigen Pfade fand ich super.

Tourdaten auf Komoot

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Weitere Informationen

Etappe 2 der Zeugenbergrunde – von Stauf nach Loderbach

Eckdaten der Tour

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Allgemeines

  • Länge: 18,7 km
  • reine Gehzeit: ca. 5 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht

Start/Ziel

  • Start: Stauf
  • Ziel: Loderbach

ÖPNV

  • Anreise: Bus bis Stauf z. B. Renauweg (Linie 569)
  • Rückreise: Bus ab Abzweig Loderbach (Linie 512, 518)
  • Verbindungen beim VGN

Über den Staufer Berg

Eine kurze Busfahrt brachte mich zurück auf die Zeugenbergrunde. Wie schon bei der Fahrt am Vortag ist zu beachten, dass nicht immer alle Haltestellen in Stauf angefahren werden. Unter Umständen erhöht sich die Gesamtstrecke um einen bis zu 600m langen Zuweg.

Kaum hatte ich den Ort verlassen, da wies auch schon ein Schild auf die Stauferbergesel hin. Man kann die Tiere für kurze Wanderungen auf markierten Wegen ausleihen. Die Zeugenbergrunde wäre wohl deutlich zu lang – schade eigentlich. Aber ich hatte ohnehin kein Glück, denn es war kein einziges Eselchen da.

Mein Weg führte über den Staufer Berg, der mit seinen schönen Naturwegen und spannenden Wurzelpfaden nahtlos an die erste Etappe anschloss. Auf der anderen Seite stieß ich auf die Eselwege, denen ich ein Stück folgte. Dann ging es zwischen Feldern und am Waldrand weiter, bis ich in die Bäume eintauchte.

Das weite Reich der Bäume

Unter unterschiedlichen Nadelbäumen breitete sich wieder ein grüner Teppich aus Heidelbeersträuchern aus und dem federnden Weg folgte ich bis zum Waldrand bei Tyrolsberg. Ich durchquerte den kleinen Ort, der eine ausgesprochen schöne Mariengrotte besitzt. Der Efeu, der dekorativ über den Stein fließt, verleiht ihr etwas Märchenhaftes und der Standort unter einer mächtigen Eiche schafft ein tolles Fotomotiv.

Schnell hatte ich wieder den Wald erreicht und nach wenigen Metern stand ich an der Sulzquelle. Sie führte zwar noch Wasser, schien aber vor allem aus Matsch zu bestehen. Kein Wunder nach diesem Hitzesommer ohne nennenswerte Niederschläge. Eigentlich war es erstaunlich, dass sie nicht das Schicksal vieler anderer Quellen teilte und versiegt ist.

Ein breiter, geschotterter Weg führte mich tiefer in den Wald hinein. Und bald ging er in einen weichen Waldweg über, der seitlich von einem grünen Meer aus Heidelbeeren begrenzt war. Wäre ich ein bisschen früher im Jahr hier gewandert, hätte ich schnell mit einen Zuckerschock und bläulich eingefärbten Fingern irgendwo im niedrigen Grün gelegen. Dann würde mein Bericht hier enden… So gesehen war es also besser, dass die Zeit der reifen Heidelbeeren längst vorbei war.

Das weite Waldstück führte um den Großberg herum und öffnete sich vorübergehend für ein breites Tal mit Blick auf den Ort Postbauer-Heng. Ich wanderte hindurch und wurde begeistert von einem idyllischen Weiher und einer kurzen, aber netten Wanderbekanntschaft. Unsere Wege trennten sich leider wenige Hundert Metern später wieder und jeder folgte seiner geplanten Route.

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz
Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz
Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

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Schlossberg ohne Schloss

Ich tat, was ich auf der Zeugenbergrunde schon mehrfach gemacht hatte: ich verschwand mal wieder längere Zeit im Wald. Irgendwann erreichte ich den Schlossberg, der von Mountainbike-Trails überzogen war. Auf dem unübersehbaren Hügel stand früher die Heinzburg, von der heute aber nicht mehr viel zu erkennen ist. Trotzdem kämpfte ich mich schnaufend nach oben. Mit viel Phantasie konnte ich mir in ein paar grobe Geländestrukturen den Grundriss einer Burg hineindenken. Wer Mauerreste oder ähnliches erwartet, wird leider enttäuscht.

Die einzigen Bauwerke am Standort der Heinzburg

Der Weg durch das große Waldstück ging weiter. Und während ich in mich versunken einen Fuß vor den anderen Fuß setzte, sprang mir ein Frosch todesmutig vor die Füße. Buchstäblich im letzten Moment reagierte ich, sonst wäre der Kleine ziemlich platt gewesen. Ich war wieder hellwach und vor allem zurück im Hier und Jetzt!

Aber viel Weg lag ohnehin nicht mehr vor mir. Seit dem Schlossberg ging es stetig bergab und bald öffneten sich die Bäume vor mir für einen erneuten Besuch des Ludwig-Donau-Main-Kanals. Diesmal überquerte ich ihn aber nur, denn direkt dahinter lag meine Bushaltestelle „Abzweig Loderbach“ in Richtung Neumarkt (Linien 512 und 518).

Fazit zur 2. Etappe auf der Zeugenbergrunde

Etappe zwei führte auf weiten Strecken durch Wald und war ideal zum Abschalten. Schöne Ausblicke boten sich diesmal nur von einem niedrigen Standort aus, waren aber trotzdem sehenswert.

Tourdaten auf Komoot

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Etappe 3 der Zeugenbergrunde – von Loderbach zum Kloster St. Josef

Eckdaten der Tour

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Allgemeines

  • Länge: 15,2 km
  • reine Gehzeit: ca. 4 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht

Start/Ziel

  • Start: Loderbach
  • Ziel: Neumarkt, Kloster St. Josef

ÖPNV

  • Anreise: Bus bis Abzweig Loderbach (Linie 512, 518)
  • Rückreise: Bus ab Mariahilfstraße (Linie 566, 583)
  • Verbindungen beim VGN

Kleine Hürden zum Tourstart

Neuer Tag – neues Abenteuer auf der Zeugenbergrunde. Mit einem Hauch von Routine wartete ich am Bahnhof auf meinen Bus, der mich zurück nach Loderbach brachte. Die Straßenseite war durch die Unterführung schnell gewechselt und schon war ich zurück auf meiner Route.

Das erste Stück verlief parallel zur Straße durch den Wald. Dann musste die Straße erneut überquert werden, aber das gestaltete sich nicht so einfach. Zum einen kamen die Autos kontinuierlich in einem ungünstigen Abstand, zum anderen musste ich die Straße hangaufwärts in der Nähe einer leichten, aber nicht einsehbaren Kurve überqueren.

Tipp: Wer auf diese nervenaufreibende Geduldsprobe keine Lust hat, wechselt anfangs erst gar nicht die Straßenseite, sondern durchquert Loderbach entlang der Hauptstraße. An der Kirche ist dann wieder der Wanderweg erreicht.

Von hier aus ging es weiter in Richtung… wer errät’s? Genau, in Richtung Wald. Auf dieser Etappe handelte sich fast ausschließlich um Mischwald. Ein Grünstreifen schleuste mich gekonnt durch ein Gewerbegebiet, das ich schnell hinter mir ließ.

Neumarkts historisches Wahrzeichen: Burgruine Wolfstein

Ein längerer Abschnitt führte nun durch offenes Gelände und in der Ferne konnte ich schon ein Etappenziel der Wanderung erkennen: die Ruine der Burg Wolfstein, die majestätisch auf dem bewaldeten Hügel vor mir thronte. Es dauerte aber noch etwas, bis ich sie erreichte, denn zunächst führte der geschotterte Weg in einer weiten Schleife den Berg hinauf. An seinen Wegrändern sammelte sich bereits das erste Herbstlaub. Noch war es nicht so viel, wie in meiner fränkischen Heimat, aber auch hier konnte man schon den Wechsel der Jahreszeit erahnen.

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Als ich oben den Waldrand erreichte, entdeckte ich sofort die Burgruine. Und obwohl der Weg fast schnurgerade auf sie zuführte, ließ ich sie nicht aus den Augen. Mit jedem Schritt wurde sie größer, bis ich schließlich beeindruckt an der Brücke über den Burggraben stand. Schon jetzt verstand ich, warum die alte Pfalzgrafenburg auf dem 12. Jahrhundert als Wahrzeichen Neumarkts gilt.

Der mächtige Turm war offenbar vom Verfall verschont geblieben. Die umliegenden Mauern hingegen zeigten sich in typischer Ruinen-Manier mit unvollständigen oder gar fehlenden Mauern. Schon der erste Eindruck begeisterte mich, doch als ich die Burg betrag, war ich hin und weg. Die neugierige Entdeckerin in mir saugte die Umgebung förmlich ein, während die Hand bereits zur Kamera gegriffen hatte und sich kaum noch zügeln konnte. Also ließ ich die Hand mit ihrem hyperaktiven Finger von der Leine, damit sie ihrer Leidenschaft frönen konnte: Fotos machen.

Als erstes enterte ich den Aussichtspunkt auf der linken Seite und bestaunte lange das weite Panorama, das unter mir lag. Anschließend streifte ich durch jeden einzelnen Raum und versuchte ihm jedes Detail zu entlocken. Der kurze Abstecher zur Burg ist ein Muss. Zumindest von April bis Oktober, wenn die Ruine zugänglich ist.

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Krähentisch und Neumarkt-Blick

Es dauerte eine Weile, bis ich mich losreißen konnten. Dann folgte ich wieder meiner Wegmarkierung. Wirklich weit kam ich jedoch nicht, denn am Aussichtspunkt Krähentisch blieb ich sofort wieder hängen. Der Name stammt von dem bizarr geformten Fels, der ein bisschen an einem Tisch erinnert. Was allerdings Krähen damit zu tun haben, erschloss sich mir nicht.

Am Gipfelkreuz des Aussichtspunkts Neumarkt-Blick bog der Weg schließlich ein Stück ins Tal hin ab. Der Weg war recht steil und wegen der losen Steine auch etwas schwieriger zu gehen. Aber auf den kurzen Abschnitt folgte dann wieder ein ebener Weg, der nach einer Straßenüberquerung im Wald weiterführte. Hier hörte ich ein Geräusch, das in diesem heißen Sommer eher eine Seltenheit war: plätscherndes Wasser. Schnell war der Ursprung in Form einer Quelle gefunden und obwohl es eigentlich gar nicht übermäßig heiß war, wusch ich mir ausgiebig die Hände in dem überraschend kühlen Wasser – einfach nur, weil ich die seltene Gelegenheit nicht ungenutzt lassen wollte.

Abschnitt der letzten Male

Es folgte eine kurze Schleife in einen alten Steinbruch und dann war Höhenberg erreicht. Hier begann der Abschnitt der letzten Male. Ein letztes Mal genoss ich die spektakuläre Aussicht, bevor der Karlssteig ein letztes Mal die schmalen Waldwege während der Zeugenbergrunde in Erinnerung rief.

Dann stand ich am Kreuzweg, den ich während der ersten Etappe mit hochrotem Kopf hinaufgestiegen war. Doch diesmal war ich in der komfortablen Situation, dass ich nach unten musste und mit den entgegenkommenden, schnaufenden Spaziergängern mitfühlte. Dann war auch schon das Kloster St. Josef erreicht, an dem meine Wanderung begonnen hatte… und nun endete.

Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Fazit zur 3. Etappe auf der Zeugenbergrunde

Mit der 3. Etappe musste ich erst warm werden. Vor allem die Straßenüberquerung gleich zu Beginn fand ich nervenaufreibend und auch nicht ganz ungefährlich. Doch dann begeisterte mich die Strecke mit schönem Wald (auch wenn es keine Kiefern waren), der imposanten Pfalzgrafen-Burgruine Wolfstein und den herrlichen Aussichtspunkten.

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Mein Gesamteindruck von der 3-tägigen Wanderung

Die Zeugenbergrunde ist eine sehr schöne Mehrtageswanderung, die sich perfekt für ein verlängertes Wander-Wochenende eignet. Der Weg hat einen hohen Waldanteil, bleibt aber trotzdem zu jeder Zeit interessant, abwechslungsreich und kurzweilig. Die Highlights am Wegrand und die ausgezeichnete Qualität des Weg bzw. seiner Markierung haben mich total begeistert!

Hast du vor diesem Artikel schon einmal von der Zeugenbergrunde gehört? Hinterlasse gerne einen Kommentar, wie dir deine eigene Wanderung oder mein Erfahrungsbericht als Inspiration gefallen hat.

Lesetipp zum Wandern in der Oberpfalz


Zeugenbergrunde Wandern in der Oberpfalz

Die Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit der Stadt Neumarkt i.d.OPf. statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.

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