Weinpanorama-Wandern am Schwanberg

Der Schwanberg ragt weithin sichtbar aus der Landschaft und markiert den Beginn des Steigerwalds. Während sich entlang seiner Flanken weite Weinberge erstrecken, reihen sich zu seinen Füßen zauberhafte Dörfer auf. Verschiedene Aussichtspunkte rund um den Berg und die angrenzenden Hügel bieten einen erstaunlichen Weitblick über die Weinlandschaft, der bei guten Bedingungen bis in die Rhön reichen kann. Ideal also für eine Weinpanorama-Wanderung von den Dorfschätzen im Norden bis ins schöne Iphofen im Südwesten des Schwanbergs.

bezahlte Kooperation mit VGN – Verkehrsverbund Großraum Nürnberg

Weinpanorama zwischen Dorfschätzen und Iphofen

Die Dorfschätze sind ein Zusammenschluss von 9 Fränkischen Dörfern, die nördlich des Schwanbergs liegen: Abtswind, Castell, Großlangheim, Kleinlangheim, Schwarzach am Main, Rüdenhausen, Wiesenbronn, Wiesentheid und der Stadt Prichsenstadt.

Wo der Steigerwald ansteigt und die sonnenbeschienenen Hanglagen es erlauben, prägen weite Weinberge das Landschaftsbild. Besonders reizvoll sind die Rebhänge bei Castell, wo der Wanderweg in der REgion der Dorfschätze beginnt. Hier erlebt man den Wein ebenso hautnah wie auch als weites Panorama.

Über den Schwanberg geht es dann in den Weinbergen von Röselsee und Iphofen weiter. Hier sind spektakuläre Weitsichten die Regel und verschiedene Aussichtspunkte erlauben einen einmaligen Blick über den Wein hinweg in die Ferne.

Anreise zum Schwanberg

Die Wanderung am Schwanberg startet entweder in Castell oder in Abtswind (Verlängerung um 5km). Beide Orte erreicht man am besten mit dem Bus, da es sich um eine Streckenwanderung. Dank einiger Bushaltestellen entlang der Strecke kann die Länge der Wanderung aber auch individuell gekürzt werden.

Mögliche Tickets sind

  • aus Richtung Nürnberg das TagesTicket Plus des VGN
    Damit können bis zu 6 Personen den öffentlichen Nahverkehr nutzen (max. 2 Personen über 18 Jahren)
  • aus Richtung Würzburg das Tagesticket Plus des VVM
    Damit können bis zu 6 Personen den öffentlichen Nahverkehr nutzen (max. 2 Erwachsene und 4 Kinder unter 15 Jahren)
  • oder das Bayernticket der Deutschen Bahn
    Die Anzahl der Reisenden über 14 Jahren bestimmt den Preis des Tickets. Pro Ticket können bis zu 3 Kinder bis 14 Jahren kostenfrei mitgenommen werden (egal, ob Ein- oder Mehr-Personen-Ticket)

Anreise an Samstagen, Sonn- und Feiertagen

Der RE10 pendelt stündlich zwischen Nürnberg und Würzburg. An Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen fährt man bis Iphofen und steigt dort in den Dorfschätze-Express 108 um.

Anreise unter der Woche

Unter der Woche erfolgt die Anreise über Kitzingen, das ebenfalls auf der stündlichen Verbindung des RE10 zwischen Würzburg und Nürnberg liegt. In Kitzingen steigt man dann in die Linie 8111 um.

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Weinpanorama-Wandern von Castell nach Iphofen

Eckdaten der Tour

Allgemeines

  • Länge: 18,7km
  • reine Gehzeit: ca. 5 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Wegmarkierung: wechselnde Markierungen, Navigation daher mit GPX-Daten oder der VGN-Tourenbeschreibung

Start/Ziel

  • Start: Castell, Haltestelle Greuther Straße
  • Ziel: Iphofen, Bahnhof

ÖPNV

  • Anreise: Freizeitlinie 108 ab Iphofen oder Linie 8111 ab Kitzingen bis Castell Greuther Straße
  • Abreise: per Bahn ab Iphofen
  • Verbindungen beim VGN und bahn.de

Dem Zauber von Castell erlegen

Der Dorfschätze-Express brachte mich in den Weinort Castell. Wenn dir der Name bekannt vorkommt, obwohl du den Ort möglicherweise gar nicht kennst, ist das nicht verwunderlich. Die Castell sind ein Adelsgeschlecht, das bis heute im Schloss Castell wohnt. Zu den bekannten Wirtschaftsbetrieben der Familie zählen unter anderem

  • das Fürstlich Castell’sche Domänenamt, das Weingut der Familie
  • die Fürstlich Castell’sche Bank (kurz: Castell-Bank, älteste Bank Bayerns)
  • der Schreibwarenhersteller Faber-Castell über eine Nebenlinie

Schon auf dem Weg zum Schloss stoppte ich unzählige Male für ein, zwei oder deutlich mehr Fotos. Der Ort ist wunderschön und besitzt viele sehenswerte Gebäude. Dazu zählt auch die Kirche St. Johannes, die sich über dem Ort erhebt und das Bild von Castell prägt.

An Schloss angekommen, warf ich einen Blick durch das Tor. Es ist in Privatbesitz der Familie Castell und ist daher nicht zugänglich. Wenn du aber ein bisschen mehr von dem Gelände sehen möchtest, mache am besten gleich von der Bushaltestelle aus einen Abstecher in den Schlossgarten. Er ist teilweise offen und sehr schön angelegt. Hier ist auch der Festplatz, der jedes Jahr das Ziel des Casteller Weinwandertags ist.

Weinpanorama
Weinpanorama
Weinpanorama

Etwas ziellos spazierte ich weiter. Immer wieder lockte mich ein schönes Gebäude in eine andere Richtung. Dann stand ich endlich vor der Kirche, die ich mir schon länger einmal von innen anschauen wollte. Allerdings parkte vor der Kirche ein verdächtig geschmücktes Auto. Und so erwartungsvoll, wie der gut gekleidete junge Mann oben an der Treppe stand, handelte es sich vermutlich um den Bräutigam. Nun, auf mich wartete er nicht… Also doch kein Blick in die Kirche.

Der Weg stieg an und bald war der Ausläufer des Walds erreicht. Am Ende des Aufstiegs stand ich vor der Gerichtslinde, unter der früher Versammlungen stattfanden und Recht gesprochen wurde. Sie ist riesig und ihre Multistämme haben einen Durchmesser von über 8m. In ihrem Schatten verschnaufte ich einen Moment und genoss den Blick auf den Weinberg neben dem Baum.

Die alten Burgen und die schönste Weinsicht

Hier oben standen früher zwei Burgen, die beide im Bauernkrieg 1525 zerstört wurden. Die obere auf dem Schlossberg wurde zwar wieder errichtet, aber im 18. Jahrhundert schon wieder abgerissen. Von den Burgen ist heute also nicht mehr viel übrig, aber ein Abstecher zu ihren alten Standorten lohnt sich trotzdem.

Als erstes nahm ich mir den Herrenberg vor, der heute von Kastanien bewachsen ist. Obwohl es sich nur um wenige Höhenmeter handelte, bot sich von oben eine grandiose Aussicht hinunter ins Tal. Aber von der frühen Unteren Burg ist hier nichts mehr zu erkennen.

Als ich die Linde wieder erreicht hatte, wechselte ich auf den Schlossberg, der ebenfalls ganz leicht zu erklimmen ist. Hier steht zumindest noch ein Turm der Oberen Burg mit reich verziertem Eingang (Turm ist am Weinwandertag geöffnet). Auch hier gibt es eine schöne Aussicht, aber die von der Unteren Burg war spektakulärer.

Am Turm vorbei verschwand ich im Wald, wo sich ein schmaler Pfad durch die Bäume schlängelte. Ich erreichte einen breiten Weg, dem ich wieder zurück zur Linde folgte. Auf dem Weg bestaunte ich nicht zum ersten Mal die „Schönste Weinsicht 2012“. Auch 10 Jahre später ist die Sicht über den Weinberg hinweg absolut sehenswert.

Weinpanorama
Blick vom Herrenberg, wo früher die Untere Burg stand
Weinpanorama
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schönste Weinsicht 2012 mit Blick auf den Herrenberg

Durch Weinberge und das Labyrinth nach Wiesenbronn

In weiten Serpentinen folgte ich dem Weg durch die Weinlage Schlossberg nach unten. Die Weinstöcke begannen gerade zu blühen – der erste Schritt zum neuen Jahrgang. Vorbei an Wiesen und Feldern steuerte ich den Wald an. Es war ziemlich warm und ich freute mich auf ein bisschen Schatten. Der Blick zurück auf das Postkartenmotiv von Castell verzögerte die Abkühlung aber immer wieder.

Weinpanorama
Weinpanorama

Im Zick-Zack ging es weiter und im nächsten Weinberg war man gerade fleißig bei der Arbeit. Wegen der intensiven Sonneneinstrahlung kann es in Weinbergen ziemlich warm werden. Und so war ich wenig überrascht, als ich eine Frauen im Bikini zwischen den Weinstöcken entdeckte.

Wein, Felder und schmale Baumreihen wechselten sich ab. Dann erreichte ich den Wein-Kunst-Weg von Wiesenbronn, der Rotweininsel. Dieser Beiname geht zurück auf den Anbau der ersten Rotweine in der Region, als alle umliegenden Winzer noch allein auf Weißwein setzten. Inzwischen hat sich das zwar gewandelt, aber der Name blieb.

In einer Kurve bog ich zum Weinlabyrinth ab. Es ist vor allem im Spätsommer einen Besuch wert, wenn die Trauben reif sind. Denn hier im Labyrinth darf man sich ganz offiziell durchnaschen. Und es gibt hier unglaublich viele verschiedene Sorten zu entdecken. Aktuell gab es noch nichts zu holen, aber eine Runde bis zum Mittelpunkt musste trotzdem sein.

Auf dem weiteren Weg reihten sich einige Kunstwerke des Wein-Kunst-Wegs auf. Es waren aber vor allem die intensiv duftenden Rosen, die meine Aufmerksamkeit erregten. Etwas benebelt lief ich hinunter nach Weisenbronn. Eigentlich wollte ich hier einkehren, aber alle Plätze im Außenbereich waren bereits voll besetzt. Innen wollte ich bei dem schönen Wetter keinesfalls sitzen. Also lief ich weiter.

Wald und Weitsicht auf dem Schwanberg

Mein nächstes Ziel war der Schwanberg. Nachdem ich ein Stück an seiner Flanke entlanggewandert war, machte ich mich an den Aufstieg. Und der hatte es in sich. Aber der urige Weg durch den Hohlweg der Seelein-Steige lenkte mich etwas ab. Als ich den Friedwald auf dem Schwanberg erreicht hatte, ging es eben weiter. Und bald führte der Weg mitten durch den alten Keltenwall aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., der hier zu beiden Seiten einige Meter aufragt.

Vorbei am Zypressensee kam ich zum Schlosspark. Hier hatte sich eine große Hochzeitsgesellschaft breit gemacht und belagerte fotografierend alle schönen Motive. Also kann ich nur erzählen, dass ich vom Mausoleum der breiten Allee zum Neptunbrunnen folgte. Rund um den Obelisken standen unzählige Stühle der Feiernden und so ging ich schnell weiter zum neuen Bistro.

Nachdem 2019 das schöne Café geschlossen hatte, gab es auf dem Schwanberg lange nur eine Notlösung durch gelegentliche Foodtrucks. Jetzt hat endlich ein Bistro geöffnet, das eine kleine Getränke- und Speisenauswahl bietet.

Frisch gestärkt war ich bereit für eine weitere spektakuläre Aussicht: vom Kapellrangen vor dem Schloss Schwanberg.

Weinpanorama
Weinpanorama

Traumaussichten von den beiden Terroir F

Ab hier ging es fast nur noch bergab und ein schöner Trampelpfad brachte mich zum Terroir F Rödelsee. Es ist einer der magischen Orte des Frankenwein, die Weinwissen und sehenswerte Weitsicht miteinander verbinden. Das Terroir F Röselsee ist aber auch selbst ein Hingucker. Obwohl es wie ein Fernrohr in die Landschaft blickt, bezeichnen es manche auch als Raumschiff. Für mich bleibt es ein begehbares Fernrohr, das ich auch gleich als solches nutzte. Der Blick über den Weinberg nach Rödelsee ist einmalig.

Das Terroir F Iphofen lag nur wenige Wanderminuten entfernt. Es ist weit weniger futuristisch und besteht aus einem Sandsteinturm mit einem Rastplatz. Auf der Innenseite des Turms lassen sich die Entfernungen zu großen Weinregionen in der ganzen Welt ablesen. Der Standort wurde 2016 zur schönsten Weinsicht gekürt. Absolut verdient bei dieser Aussicht!

Weinpanorama
Weinpanorama
Weinpanorama

Durch den Weinberg nach Iphofen

Oberhalb des Weinbergs bot sich auch ohne spezielle Aussichtspunkte immer wieder ein schönes Weinpanorama und die Linienführung der Weinreihen und Wege zeichneten ein schraffiertes Kunstwerk in die Landschaft.

Unterhalb des terrassenartigen Geschichtsweinbergs lockte das G’schichtsschöppeln, ein temporärer Weinausschank. Anschließend führte der Weg durch den Weinberg stetig bergab in Richtung Iphofen.

Weinpanorama

Das Rödelseer Tor ist einer der Eingänge zum Altort und ein beliebtes Fotomotiv. Und mit vielen tollen Gebäuden ging es im Ort weiter. Wie schon zu Beginn der Wanderung lockten mich auch hier immer wieder schöne Ansichten und Häuser in die Seitenstraßen des Orts. Langsam und mit einem leichten Zick-Zack-Kurs steuerte ich den Bahnhof an – das Ziel der Wanderung.

Tourdaten zum Weinpanorama-Wandern am Schwanberg

Lade dir gerne die GPX-Daten für diese Wanderung bei Komoot herunter. Oder lass dich von den vielen weiteren VGN-Freizeittipps inspirieren.

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Weitere Informationen

Die Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem VGN statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.


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