Alte Befestigungsanlagen, romantische Fachwerkhäuser und schmale Gässchen, die den Entdeckergeist wecken. Es gibt einige malerische Orte im Maindreieck, deren Altorte geradezu in eine andere Zeit zu entführen scheinen. Tauche mit mir ein in die drei schönsten Orte.
Seit dem vergangenen Herbst habe ich mir einige malerische Orte im Maindreieck angeschaut. Das mag zwar quasi direkt vor meiner Haustüre liegen, aber trotzdem habe ich kaum einen dieser Orte zuvor schon einmal besucht. Eigentlich schon etwas traurig. Die Aufgabe zu diesem Artikel hätte also durchaus lauten können: lerne deine Heimat kennen.
In diesem Artikel möchte ich dir meine persönlich Top 3 aus dem südlichen Maindreieck in einem Spaziergang durch den jeweiligen Ort vorstellen. Alle liegen ganz romantisch am Main und haben schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel. Das zeigt sich vor allen in den alten Türmen entlang der massiven Ortsummauerungen, den wunderschönen Gebäuden in den Altorten und den kleinen Gassen, die den neugierigen Besucher geradezu magisch anziehen.
Inhaltsverzeichnis
Malerische Orte im Maindreieck
Platz 3: Marktbreit
Marktbreit ist die größte der drei Ortschaften und hat sogar seit genau 200 Jahren das Stadtrecht. Da man am besten am Sportclub am Main parken kann, betritt man Marktbreit meist über das imposante Main Tor mit dem angrenzenden Rathaus sowie dem Schwarzen Turm.
Das Tor ist das einzige von ursprünglich vier Toren, das nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde. Es überspannt den Breitbach, den man durch die kleinen Fenster im Turm überblicken kann. Am Ufer des Bachs reihen sich hübsche kleine Häuser auf wie an einer Schnur, bevor sich Bach und Häuser in einer Biegung verlieren.
Rundgang durch Marktbreit
Ein kleiner Rundgang durch Marktbreit führt zum Schlossplatz, der vom Seinsheimschen Schloss und der Marktbreiter Kirche dominiert wird.
Entlang der Pfarrgasse stehen ein paar hübsche Fachwerkhäuser, bevor man am Ende der Straße auf einen der runden Wehrtürme der alten Stadtmauer stößt. Diese Türme waren teilweise noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bewohnt und man könnte sich nur zu gut eine blonde Schönheit vorstellen, die ihren langen Zopf aus einem der oberen Fenster herablässt 😉
Am Turm vorbei spaziert man zwischen den Häusern entlang und trifft erneut auf einen Teil der alten Stadtmauer. Hier stehen wieder zwei der runden Wehrtürme: der Stegturm und der Fallmeisterturm. Beide stammen aus dem 16. Jahrhundert und wachen heute nur noch über einen kleinen Kneipp-Garten mit Heilpflanzen.
Man folgt dem Steingraben und biegt dann in die Ochsenfurter Straße ab. Auf dem Weg zurück zum Main Tor säumen ein paar wunderschöne Häuser wie das Wertheimer Haus die Straße. Dann verlässt man diesen malerischen Ort des Maindreiecks wieder durch das Main Tor, das auch von innerhalb des Ortes ein absoluter Hingucker ist.
Essen und Trinken in Marktbreit
Im Dolce Ambiente Café & Bar gibt es leckere Kuchen, Torten und auch die Antipasti sah echt verlockend aus. Leider war nach dem Tiramisu und einem Milchkaffee kein Platz mehr. Das nächste Mal vielleicht.
TraumRunde Marktbreit-Obernbreit
Rund um Marktbreit verläuft die schöne TraumRunde Marktbreit-Obernbreit. Lade dir gerne die GPX-Daten von meinem Komoot-Profil herunter.
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Weitere InformationenAnreise nach Marktbreit
Von Würzburg kommend erreicht man den Ort am besten über Ochsenfurt. Parkmöglichkeiten findet man am Sportclub.
Platz 2: Frickenhausen am Main
Der kleine Ort Frickenhausen ist einer der ältesten Weinorte in Mainfranken und begeistert auch heute noch mit engen, verwinkelten Gasse, alten Türmchen und Fachwerkhäusern. Im Altort wartet hinter jeder Ecke ein anderes Kleinod. Ich beschreibe hier zwar wieder unseren Spaziergang Anfang April durch den Ort, doch das soll nur einen Überblick vermitteln. Mein Tipp: einfach treiben lassen.
Rundgang durch Frickenhausen am Main
Vom Parkplatz macht man einen Schwenk zurück zur Hauptstraße und betritt den Altort über das Untere Tor. Es ist Teil der Ortsummauerung aus dem 15. Jahrhundert, zu der auch einige Türme und weitere Tore gehören. Schon kurz darauf bietet das Schwarzenberg Palais ein wunderschönes Fotomotiv.
Bei schönem Wetter kann man schon aus der Ferne das Salvas Eiscafé sehen… oder besser die riesige Menschentraube, die hier geduldig ansteht. Das Eis muss offensichtlich hervorragend sein. Uns war die Schlange leider etwas zu lang.
Direkt hinter dem Eiscafé befindet sich das meiner Meinung nach eindrucksvollste Gebäude dieses malerischen Orts am Maindreieck: das Hotel und Weingut Meintzinger, das im 15. Jahrhundert als Domkapitelsche Kellerei errichtet wurde.
Hinein in die kleinen Gassen
Das spitze Dach eines Turms guckt zwischen den umstehenden Gebäuden hervor und verleitet zum Erkunden der ersten kleinen Gasse, die links neben dem Weingut beginnt. Es handelt sich um den Joachimsturm. Und nur wenige Meter weiter entdeckt man schnell noch einen weiteren Turm ohne Dach, der in einem kleinen Garten steht. Ein Durchgang in der massiven Mauer führt hinauf zur Weingartenstraße.
Auch hier stehen einige hübsche Gebäude und Türme. Rechts haltend erreicht man nach wenigen Minuten das Obere Tor.
Ein Durchgang im Tor führt direkt an der Mauer entlang zum Mühltor, das vermutlich ein bisschen seines alten Charmes bei einem Brand im 19. Jahrhundert verloren hat.
Nach rechts führt die Hauptstraße wieder zurück in die Ortsmitte, aber es lohnt sich, erneut nach rechts in eine der kleineren Straßen abzubiegen und in einem großen Linksbogen entlang des Patrizierplatzen und des Dorfgrabens die Kirche St. Gallus anzusteuern. Vorbei am Friedhof erreicht man wieder das Hotel und Weingut Meintzinger.
Nach einer kleinen Einkehr (siehe Essen und Trinken) bietet ein Abstecher zum Main einen würdigen Abschluss der Entdeckungstour durch Frickenhausen am Main. Gegenüber dem Eiscafé führt die Maingasse direkt zum schönen Maintor. Hier sitzen einige Sonnenanbeter gemütlich auf Bänken oder im Gras und genießen den Moment. Nach links führt die Straße zurück zum Parkplatz.
Essen und Trinken in Frickenhausen am Main
Die Menschenmassen vor dem Eiscafé Salvas lassen hervorragendes Eis vermuten. Da uns aber die Schlange zu lang war, testeten wir stattdessen den Wein im Hotel und Weingut Meintzinger. Riesling und Bacchus waren super lecker und das Ambiente ist einfach einmalig.
Anreise nach Frickenhausen am Main
Von Würzburg kommend fährt man am besten über Randersacker und ignoriert den ersten Abzweig in den Ort. Kurz darauf kann man rechts am Main parken.
Platz 1: Sulzfeld am Main
Sulzfeld am Main war der erste der malerischen Orte im Maindreieck, den wir bereits im November besucht hatten. Trotzdem stelle ich ihn hier als Letztes vor. Der Grund: obwohl ich alle drei Orte wunderschön finde und für einen Tagesausflug oder ein verlängertes Wochenende absolut empfehlen kann, hat mir das Winzerdörfchen Sulzfeld mit seinem mittelalterlichen Charme am besten gefallen.
Rundgang durch Sulzfeld am Main
Direkt am Parkplatz liegt das Untere Maintor, durch das man den schönen Ort mit seiner vollständig intakten Befestigungsmauer mit insgesamt 21 Türmen betritt. Nur wenige Meter nach rechts steht man auch schon vor dem Sulzfelder Haupttor. Kurz darauf folgt das kleine Türmchen Kuckucksnest, dessen Name angeblich auf der ehelichen Treue eines einstigen Bewohners beruht.
Umrundung entlang der massiven Mauer
Immer an der massiven Mauer und einigen hübschen alten Häusern entlang führt der Weg in einer Linkskurve in einer Gasse weiter. Die Befestigungsanlage umschließt hier den nördlichen Altort in einem weiten Bogen und bald entdeckt man den Höhnleinsturm an einer Kreuzung.
Die gepflasterte Gasse führt weiter zum großen Nachtwächterturm, einigen anderen sehenswerten Gebäuden und dem Jockerlturm.
Es folgt das Erlacher Tor, das man vielleicht schon bei der Anreise von Würzburg gesehen hat und kurz darauf steht man vor einem weiteren kleinen Turm, der sich aber in seiner Bauweise stark von den anderen unterscheidet. Es handelt sich um den Russenturm, der aber leider nicht in bestem Zustand zu sein schien.
In der südlichen Ecke der Ummauerung macht die Gasse eine scharfe Linkskurve und nach dem Spaziergang entlang der beeindruckenden Befestigungsanlage sollte man noch einen Blick in den Altort werfen.
Hinein in den Ortskern
Gleich nach der Kurve biegt die Peuntgasse ab. Manchmal kann man einen Blick in einen Innenhof werfen und hier bzw. in der abzweigenden Zehntgasse einige schöne Türen entdecken.
Dem Sträßchen folgend stößt man auch den Michelskeller, der sich in einem alten Fachwerkhaus befindet. Hier gibt es die berühmte Meterbratwurst geben, deren Geburtsort in Sulzfeld liegen soll.
Direkt im Anschluss befindet sich der Marktplatz mit dem beeindruckenden Rathaus, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Und wenige Meter weiter führt das Haupttor Sulzfeld wieder zurück zum Parkplatz.
Essen und Trinken in Sulzfeld am Main
Die Vinothek und Vinobistro Luckert liegt neben dem Haupttor Sulzfeld kurz vor der ersten Kurve entlang der Ortsummauerung. Die Natursteinmauer im Inneren und die moderne Glasfront am Eingang bieten einen schönen Kontrast. Neben hervorragenden Weinen gibt es hier auch Kleinigkeiten wie angemachten Camembert und Vesperplatte.
Anreise nach Sulzfeld am Main
Eine schöne Strecke von Würzburg kommend führt vor Sommerhausen in Richtung Erlach und über die schmale Ortverbindungsstraße Sulzfelder Weg. Der Raiffeisenstraße folgend erreicht man die Umgehungsstraße und kann das Auto links auf dem großen Parkplatz abstellen.
Nicht nur direkt am Main gibt es Ortschaften, die einen Besuch wert sind. Bei der Schlösserwanderung Weiß der Geyer ab Geibelstadt kommt man durch drei hübsche Orte und kann dabei ganze 5 Schlösser entdecken!
Welche malerischen Orte in Deutschland gehören in deine Top 3? Hinterlasse einen Kommentar… ich bin immer auf der Suche nach schönen Orten 🙂
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Die drei Ortschaften ,sind wirklich eine Reise wert , alles mit einem Spaziergang verbinden , einwandfrei
Das wäre auch mein Tipp, liebe Rosi 🙂
Liebe Grüße
Verena