Bamberg ist bekannt für seine Bierkultur und auch in den umliegenden Gemeinden findet sich eine erstaunliche Anzahl an Brauereien. Wer das Beste des Hopfens und die Fränkische Gastfreundschaft aktiv erleben möchte, kann 7 dieser Brauereien bei der Bierwanderung in der Fränkischen Toskana erwandern. Die Region liegt östlich von Bamberg und ist leicht mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen… Praktisch bei einer Wanderung mit ein paar Prozenten 😉
bezahlte Kooperation mit VGN – Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
Inhaltsverzeichnis
7 Brauereien auf einen Streich – Bierwanderung in der Fränkischen Toskana
Die Fränkische Toskana
Die Fränkische Toskana ist geprägt von sanft geschwungenen Hügeln und zauberhaften Dörfern mit malerischem Fachwerk-Flair. Was sie von der Italienischen Toskana unterscheidet sind das Fehlen der markanten Zypressen-Alleen und der Weinbau. Während ersteres durch ebenso schöne Lindenalleen ersetzt wird, ist es im Fränkischen Pendant die Braukunst, die die Gäste anlockt.
Die Region ist über die Bahnhöfe Bamberg und Strullendorf gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Bus und Bahn sorgen für eine einfache An- und Abreise und ermöglichen auf diese Weise Ausflüge ohne das Auto.
Für die aktiven Gäste der Fränkischen Toskana reihen sich die Brauereien beim VGN-Freizeittipps „7 auf einen Streich“ auf wie an einer Perlenschnur. Das Höhenprofil ist dabei ebenso sanft geschwungen wie die Landschaft. Also eine leichte Wanderung mit optimaler Versorgungslage, die sogar noch von einem Fahrservice per ÖPNV getoppt wird. Die Wanderung könnte auch heißen: Der 7. Himmel für aktive Bierfans!
Anreise und Abreise Fränkische Toskana
Anreise in die Fränkische Toskana
Sowohl aus Richtung Nürnberg als auch aus Würzburg fahren an Wochenenden stündlich 2 Regionalzüge zum Bamberger Bahnhof. Zusätzlich pendelt ein Mal pro Stunde die S1 zwischen Nürnberg und Bamberg.
Am Bahnhof Bamberg steigt man in den Fränkische Toskana-Express 970 um, dessen Haltestelle vom Bahnhofsplatz aus gesehen links auf der anderen Straßenseite liegt.
Der Start der Wanderung ist in Tiefenellern. Da der Bus aber an mehreren Haltestellen entlang der Strecke hält, kann die Wanderung auch individuell gekürzt werden. Möglich ist das an folgenden Haltestellen:
- Lohndorf
- Melkendorf
- Geisfeld
- Roßdorf am Forst
Die Linie 970 verkehrt auch unter der Woche, allerdings mit einem anderen Streckenverlauf. Zudem kommt der erste Bus erst gegen Mittag am Startpunkt in Tiefenellern an.
Abreise aus der Fränkischen Toskana
Der Endpunkt der Wanderung ist der Bahnhof Strullendorf. Von dort ist die Rückfahrt per S-Bahn und/oder Regionalbahn möglich.
Aber natürlich kann die Wanderung auch an einer der vorgenannten Bushaltestellen vorzeitig beendet werden. Die Freizeitlinie fährt dann wieder zurück zum Bamberger Bahnhof, wo die S-Bahn oder die Regionalbahn abfahren.
Mögliche Tickets
- aus Richtung Nürnberg das TagesTicket Plus des VGN
Damit können bis zu 6 Personen den öffentlichen Nahverkehr nutzen (max. 2 Personen über 18 Jahren) - oder das Bayernticket der Deutschen Bahn
Die Anzahl der Reisenden über 14 Jahren bestimmt den Preis des Tickets. Pro Ticket können bis zu 3 Kinder bis 14 Jahren kostenfrei mitgenommen werden (egal, ob Ein- oder Mehr-Personen-Ticket)
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Bierwanderung in der Fränkischen Toskana
Eckdaten der Tour
Allgemeines
- Länge: 16 km
- reine Gehzeit: ca. 4 Stunden
- Schwierigkeit: leicht
- VGN-Tourenbeschreibung
Start/Ziel
- Start: Bushaltestelle Tiefenellern
- Ziel: Bahnhof Strullendorf
ÖPNV
- Anreise: Freizeitlinie 970 bis Tiefenellern
- Rückreise: S-Bahn oder Regionalbahn ab Strullendorf
- Verbindungen beim VGN
Mit dem Bus direkt zur ersten Brauerei
Nachdem mein Zug aus Würzburg in Bamberg angekommen war, stieg ich in die Freizeitlinie Fränkischer Toskana-Express und genoss die Fahrt nach Tiefenellern. Mit mir stieg noch eine junge Frau aus, die aber in eine andere Richtung wandern wollte. Also hatte ich den Wanderweg „7 auf einen Streich“ für mich allein.
Die Haltestelle lag direkt an der ersten Brauerei: der Brauerei Hönig. Einige Wochen zuvor war ich schon einmal hier gewesen, als die neue Freizeitlinie feierlich eingeweiht wurde. Doch heute war ich für eine Einkehr deutlich zu früh dran.
Einkehrtipp: Gasthof „Zur Post“ der Brauerei Hönig
Wo früher die Postkutsche umgesattelt wurde, gibt es heute Fränkische Küche und gutes Bier. Neben der Gaststube gibt es auch einen großen Biergarten, der über die Hofeinfahrt zu erreichen ist. Ich hatte aber noch keine Gelegenheit dort zu sitzen.
Ich folgte der Wegmarkierung des 13-Brauereien-Wegs, denn der Freizeittipp „7 auf einen Streich“ ist eine verkürzte Version des über 30km langen Wanderwegs. Für diesen sind wegen der Distanz und der enormen Anzahl an Brauereien eher zwei Tage erforderlich. Mir reichte aber eine Tageswanderung mit immerhin noch 7 Brauereien 😉
Der Weg stieg leicht an und wenige Minuten später lagen mir Tiefenellern und das Ellertal zu Füßen. Eingerahmt von bewaldeten Hügeln zog sich das Tal in Richtung Litzendorf und ich folgte seinem Verlauf.
Zwischen Kunst und Bierkultur
Der Ort Lohndorf kam in Sicht und beim Näherkommen entdeckte ich auch die Skulptur „Der Sieger“ am Ortsrand. Das obligatorische Bild mit der Skulptur ist quasi ein Muss, dem auch ich mich nicht entzog 😉
Der kleine Ort hat überraschend viel zu bieten. Die Kirche und einige Häuser geben wunderschöne Fotomotive ab und trotz der geringen Größe hat Lohndorf gleich zwei Brauereien: die Brauerei Reh, die nur Flaschenverkauf anbietet, und die Brauerei Hölzlein. Letztere hat eine Gaststätte mit Biergarten. Eingekehrt bin ich hier jedoch nicht.
Weitere Skulpturen säumten den Weg und als eine Tür mitten in der Landschaft meine Aufmerksamkeit erregte, verpasste ich doch glatt meinen Abzweig. Es handelte sich um das „Tor der Menschlichkeit“, das Teil des Kunst- und Besinnungswegs ist. Zum Glück merkte ich schnell, dass ich nicht mehr auf meinem Weg war und steuerte wieder den nahen Wald an.
Vorbei an weiteren Werken und einem schönen Weitblick über die Fränkische Toskana erreichte ich das Sängerehrenmal oberhalb von Melkendorf. Es wurde zu Ehren der Toten des Zweiten Weltkriegs 1954 errichtet. Dann führte der Weg hinunter in den Ort, in dem es natürlich eine Brauerei gibt. Die Brandholz-Brauerei hat nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet, aber dafür ist der Bierautomat 24/7 mit Bieren aus der Region bestückt.
Temperaturregulierung auf Hopfenbasis
Nach Melkendorf folgte ein längerer Abschnitt im Wald. Das kam mir sehr gelegen, denn die Temperatur hatte die 30°C-Marke inzwischen überschritten. Langsam wurde ein isotonisches Kaltgetränk auf Hopfenbasis fällig. Aber ich hatte meine erste Einkehr ohnehin für die nächste Brauerei in Geisfeld eingeplant.
Zunächst kam ich aber an der Wendelinus-Eiche vorbei, die wenige Meter vom breiten Forstweg entfernt über einen Trampelpfad erreichbar ist. Ihr Alter wird auf 900 bis 1500 Jahre geschätzt und als sie in den 60er Jahre umstürzte, hatte ihr Stamm einen Umfang von unglaublichen 13m. Heute ist von dem mächtigen Baum leider nur noch wenig zu sehen. Lediglich einige stark verwitterte Reste des Stamms verschaffen einen Eindruck von der einstigen Größe des Baums.
Ich wusste, dass die Brauerei Krug in Geisfeld nur an einzelnen Tagen einen Bierverkauf anbietet und steuerte daher gleich die Brauerei Griess an. Das „Geöffnet“-Schild an der Straße stimmte mich zuversichtlich und ich freute ich schon auf ein kühles Bier. Im schönen Biergarten saß bereits eine Handvoll Personen. Doch leider wurde ich aufgeklärt, dass wegen Urlaubs geschlossen wäre und aktuell nur eine Privatveranstaltung stattfände. Schade. Für den nahen Griess-Keller war ich zu früh dran, also weiter nach Roßdorf am Forst.
Man bestätigte mir unterwegs, dass das Gasthaus Sauer geöffnet habe, und da es sich wohl um Einheimische handelte, vertraute ich auf diese Aussage. Als das Dorf in Sicht kam, beschleunigte ich meinen Schritt. Und nur wenige Minuten später hielt ich ein alkoholfreies Hefe in der Hand. Und es war sooo lecker und erfrischend zugleich!
Einkehrtipp: Brauerei Gasthaus Sauer
Das Gasthaus hat sowohl einen schönen Innenbereich als auch einen großen Biergarten mit Schatten spendenden Bäumen. Das hervorragende Bier und andere Getränke muss man sich selbst holen, doch das ist zu verschmerzen. Das Essen ist super und die Portionen sind aus meiner Sicht sehr reichlich.
Endspurt mit Bierstopp
Frisch gestärkt war ich bereit zum Weiterwandern. Vorbei an wunderschönen Fachwerkhäusern, einem außergewöhnlichen Gartenzaun mit vielen kunstvollen Figuren und dem Roßdorfer Felsenkeller verließ ich den Ort.
Die Getreidefelder am Weg leuchteten in der Sonne und hatten das einstige Grün fast vollständig in einen strahlenden Goldton verwandelt. Ich passierte die Almrauschhütte und bog schließlich in Richtung Wald ab. Das Rauschen der Autobahn wurde lauter, doch nachdem ich unter der Brücke hindurchgelaufen war, verschluckte der Wald das Geräusch schnell wieder.
Vor mir lag der Schwanenkeller und dessen uriger Biergarten im Wald ließ mich erneut einen Stopp einlegen. Ein alkoholfreies Hefe später war ich bereit für den letzten Abschnitt dieser Bierwanderung in der Fränkischen Toskana.
Einkehrtipp: Schwanenkeller
Der Schwanenkeller liegt am Ortsrand von Strullendorf. Der Biergarten liegt größtenteils im Wald, wo er sich harmonisch in seine Umgebung einfügt. Das Personal ist freundlich und das Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar – also ideal für einen letzten Stopp vor dem Ende der Wanderung.
Der Bahnhof lag nur noch 1,5km entfernt und das längste Stück davon nahm die schöne Lindenallee ein. An der Kirche verließ ich die Straße mit ihren fast 70 Linden und bog zum Bahnhof ab. Dort fuhr wenige Minuten später mein Zug ab.
Tourdaten auf Komoot
Lust auf eine Bierwanderung in der Fränkischen Toskana? Dann lade dir gerne die GPX-Daten beim Komoot herunter. Oder werfe einen Blick auf die vielen anderen VGN-Freizeittipps. Dort gibt es z. B. auch noch andere Bierwanderungen 😉
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Weitere InformationenDie Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem VGN statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.