Handthal ist ein Winzerort im Naturpark Steigerwald und liegt inmitten einer abwechslungsreichen Landschaft. Hier finden Outdoor-Begeisterte idyllischen Wald, teils steil aufragende Weinberge und spektakuläre Aussichten von der Ruine der Stollburg und dem Terroir F Oberschwarzach. Eine besonders gelungene Kombination dieser Highlights bietet die Waldläufer und Weinpanorama Wanderung ab Handthal.
bezahlte Kooperation mit Fränkisches Weinland
Inhaltsverzeichnis
Wandern in Handthal zwischen Wald und Weinberg
Der Genussort Handthal
Handthal zählt seit 2018 zu den 100 Genussorten Bayerns. Wenig verwunderlich, denn obwohl der kleine Ort nur rund 120 Einwohner zählt, besitzt er neben einigen schönen Rad- und Wanderwegen auch eine überraschend hohe Dichte an Einkehrmöglichkeiten. Zusammen mit der Ruhe des etwas abgelegenen Orts sind also Genuss für Körper, Gaumen und Seele garantiert.
Und damit auch der Kopf nicht zu kurz kommt, informiert das Steigerwald Zentrum am Ortsrand anschaulich zum Thema Nachhaltigkeit im Wald.
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Meine Wanderung in Handthal
Eckdaten der Tour
Allgemeines
- Länge: 10 km
- reine Gehzeit: ca. 2,5 Stunden
- Schwierigkeit: leicht
Start/Ziel
- Start und Ziel: Handthal, Parkplatz Steigerwald Zentrum
ÖPNV
- leider ist Handthal nicht gut an den ÖPNV angebunden
Durch den kleinen Ort zum Startpunkt
Ich startete am Parkplatz des Steigerwald Zentrums und ließ erst einmal den Blick schweifen. Handthal ist auf drei Seiten von Wald umgeben und dieser dampfte ordentlich nach dem Regen der vergangenen Nacht. Über der gesamten Landschaft hing ein milchiger Schleier und die bewaldeten Hügel hüllten sich geheimnisvoll in tiefhängende Wolken.
Es war der erste Morgen nach der sommerlichen Hitzewelle und ich war extra früh unterwegs. Daran waren vor allem die Schreckensmeldungen der vergangenen Tage Schuld, die wegen der Rekord-Temperaturen vor Aktivitäten im Freien gewarnt hatten. Ich hatte mir daher bewusst eine Wanderung mit viel Wald ausgesucht. Gleichzeitig hatten aber auch Regen und Wind Abkühlung gebracht – und zwar mehr als erwartet: bei nur noch 19 Grad fröstelte es mich fast ein bisschen in meinem ärmellosen Top. Da half nur Bewegung.
Ein kurzer Zuweg entlang eines strahlenden Sonnenblumenfelds brachte mich in den Ortskern. Handtahl ist klein und hat wegen seiner Lage keinerlei Durchgangsverkehr. Wer hierher kommt, tut das bewusst. Für viele Orte bedeuten solchen Bedingungen den gastronomischen Todesstoß. Doch ganz anders in Handthal: das bezaubernde Örtchen liegt inmitten eines Outdoor-Paradieses und auch das Steigerwald Zentrum zieht ordentlich Besucher an. Daher findet man hier eine erstaunliche Anzahl an Einkehrmöglichkeiten.
So früh am Morgen waren die Bordsteine aber noch hochgeklappt und ich schien als einzige unterwegs zu sein.
Hinein in den geheimnisvollen Nebelwald
Der Wanderweg kreuzte die Hauptstraße und ich folgte ihm in Richtung Wald. Der breite Forstweg ging in einen schmalen Pfad über und wand sich sanft nach oben. Es waren nur wenige Höhenmeter, aber die reichten aus, dass ich mich inmitten der tiefhängenden Wolke wiederfand. Die Stimmung war einmalig – ich finde neblige Wälder total spannend und liebe die Ruhe, die von ihnen ausgeht. Doch leider versperrte mir die Wolke am Magdalenenkreuz die Sicht auf die Landschaft unter mir. Naja, zumindest konnte ich erahnen, dass dort unten inzwischen die Sonne schien. Es würde also auch hier oben nicht mehr lange dauern.
Ich war etwas irritiert, dass mein Weg lt. Wegmarkierung in zwei unterschiedliche Richtung weiterverlaufen sollte und entschied mich für die Route auf meinem Handy. An einer großen Kreuzung im Wald mit Schutzhütte traf ich auf das Steinerne Kreuz, das eigentlich aus zwei Kreuzen besteht: ein großes Kreuz mit einer ungewöhnlich runden Form und ein kleines direkt daneben. Wer die beiden Kreuze errichtet hat und warum, ist bis heute unklar.
Der Weg bog ab und ich wanderte lange immer geradeaus. Meist handelte es sich um einen schönen Naturpfad, der mich durch den langsam heller werdenden Wald führte. Hier und da spitzte die Sonne hinter den dünnen Wolkenfetzen hervor und setze dekorative Lichteffekte in meine Umgebung. Und jenseits des Blätterdachs über mir zeigte sich inzwischen mehrheitlich Blau.
Auf der Strecke lagen immer wieder vereinzelte Äste herum, die sich aber gut umgehen ließen. Vielen sahen sehr frisch aus und stammten möglicherweise aus der vergangenen, stürmischen Nacht. Dann kam ich an einen hübschen Bildstock mit einer Bank, der meinen nächsten Abzweig markierte.
Ruine der Stollburg und das Terroir F Handthal
Ein breiter Forstweg brachte mich zur Ruine der Stollburg. Hier soll im 13. Jahrhundert Walther von der Vogelweide geboren worden sein und ich erkundete die Überreste seines früheren Zuhauses.
Eine unscheinbare Treppe führte hinüber zum Aussichtspunkt (der steile Abhang daneben ist weniger zu empfehlen). Hier laden zwei Wandersofas und eine Schutzhütte zum Verweilen ein. Das Highlight ist aber ganz klar der unbeschreibliche Blick über den Weinberg des Handthaler Stollbergs hinweg in die Ferne. Und apropos Ferne: am Horizont entdeckte ich auch den Schwanberg (Luftlinie etwa 20km). Deutlich näher, nämlich ein Stück unterhalb von mir am Weinberg, kündigten drei markante Fahnen einen magischen Ort des Frankenweins an. Mein nächstes Ziel.
Das Terroir F Handthal/Oberschwarzach beschäftigt sich mit dem Thema Wein und Geschichte. Klingt trockener als ein guter Frankenwein? Nein, keineswegs, denn man hat das interessant gelöst: der Weg zwischen der Burgruine und den Fahnen des Terroir F führt über eine Treppe, deren Handläufe die einzelnen Stationen des Weins enthalten. Von den ältesten Funden bis in die Neuzeit. Man läuft also an der Geschichte des Weins vorbei – in meinem Fall von oben nach unten in Richtung der ältesten Nachweise für den Weingenuss. Und dabei erfährt auch der geschichtserfahrene Weintrinker einige weniger bekannte Details.
Oder wusstest du, dass
- Funde von 8000 vor Chr. auf die erste Weinerzeugung hindeuten (Persien)?
- der Kodex des Hammurabi (Babylonische Rechtssammlung, 1700 vor Chr.) verlangt, dass wir dem Wein Achtung erweisen?
- Kitzingen 1482 ein Reinheitsgebot für Wein verabschiedet hat?
Einkehrtipp: Gaststube Stollburg
Bei meiner Wanderung war ich zum Einkehren zu früh unterwegs. Die Gaststube Stollburg wurde mir aber wärmstens empfohlen und liegt nahe dem Terroir F am Stollberg. Schon der Blick von der Terrasse über den Weinberg ist zweifellos einen Besuch wert. Die Einkehr kann ich nicht beurteilen – hinterlasse daher gerne deine Erfahrungen als Kommentar.
Durch den Weinberg zurück zum Parkplatz
Zwischen den weiten Reihen der Weinstöcke des Handthaler Stollbergs ging es weiter und obwohl ich inzwischen ein ganzes Stück tiefer am Berg wanderte, hatte die Aussicht nicht an Reiz eingebüßt. Hinzu kam die Sicht auf den steilen Weinberg hinter mir, an dessen höchstem Aussichtspunkt ich wenige Minuten zuvor noch gestanden hatte. Aber auch ein genauer Blick auf die Weintrauben lohnte sich, denn der Rotwein offenbarte sich inzwischen in einem auffälligen Camouflage-Look.
Der Parkplatz war dann überraschend schnell wieder erreicht. Und bevor das Thermometer die 25°-Marke überschreiten konnte, war ich schon wieder auf dem Heimweg.
Es war eine schöne schattige Wanderung, die trotz hohem Waldanteil weit mehr zu bieten hatte als nur Bäume.
Tourdaten auf Komoot
Die Waldläufer und Weinpanorama Wanderung Handthal bietet einen sehr schönen Querschnitt der landschaftlichen Highlights der Region. Wenn du Lust bekommen hast, lade dir gerne meine Tourdaten bei Komoot herunter.
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Die Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem Fränkischen Weinland statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.
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