Höhlen bargen schon immer Geheimnisse, die abenteuerlustige Forscher lüften wollten. Kleine Entdecker und neugierig gebliebene Erwachsene können es ihnen gleichtun und bei einer Höhlenwanderung in der Fränkischen Schweiz gleich vier Höhlen unter die Lupe nehmen. Und während die einen versteckte Schatzkammern suchen, kommen die anderen dem mysteriösen Tropfen von der Höhlendecke auf die Spur. Neben den Höhlen warten auf dem Weg aber auch schöne Aussichtspunkte und eine einmalige Landschaft. Eine Familientour, die für jeden etwas zu bieten hat.
bezahlte Kooperation mit VGN – Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
Inhaltsverzeichnis
Höhlenwanderung für die ganze Familie
Anreise in die Fränkische Schweiz
Ab Nürnberg fährt auch an Wochenenden jede halbe Stunde ein Zug nach Neuhaus a. d. Pegnitz. Hier startet Samstags, Sonntags und an Feiertagen in die Freizeitlinie 343 Bier,- Brotzeit- und Burgen-Express und fährt in die Fränkische Schweiz. Der Bus hält unter anderem in Höfen und Plech – dem Start- bzw. Endpunkt dieser Wanderung.
Die Linie fährt als Anrufsammeltaxi auch unter der Woche, aber die erste Verbindung kommt erst mittags an. Als Ticket empfiehlt sich für diese Familientour das Tagesticket Plus, da bis zu 6 Personen bequem damit reisen können (max. 2 Personen über 18 Jahren).
Taschenlampe nicht vergessen
Um die Höhlen ausgiebig erforschen zu können, darf eine Taschen- oder Stirnlampe bei dieser Wanderung nicht fehlen. Sie entlockt den Höhlen ihre Geheimnisse, kommt dem Ursprung der gelegentlichen Tropfen auf die Spur und ermöglicht sicheres Bewegen.
Fledermausschutzzeit beachten
Höhlen bieten vielen Tieren im Winter einen sicheren und frostfreien Unterschlupf. Zu ihnen zählen auch die Fledermäuse, von denen fast alle heimischen Arten als bedroht eingestuft werden. Von 1. Oktober bis 31. März gilt daher die Fledermausschutzzeit, damit die Tiere nicht beim Überwintern in den Höhlen gestört werden.
In diesem Zeitraum ist das Betreten von Höhlen verboten.
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Höhlenwanderung für kleine (und große) Entdecker
Eckdaten der Tour
Allgemeines
- Länge: 8,5 km
- reine Gehzeit: ca. 2,5 Stunden
- Schwierigkeit: leicht
- Wegmarkierung: wechselnde Markierungen, Navigation daher mit GPX-Daten oder der VGN-Tourenbeschreibung
Start/Ziel
- Start: Haltestelle Höfen
- Ziel: Haltestelle Plech, Mitte
ÖPNV
- Anreise: per Bahn nach Neuhaus a.d. Pegnitz und mit der Freizeitlinie 343 nach Höfen
- Rückreise: mit der Freizeitlinie 343 ab Höfen
- Verbindungen beim VGN
Magie der Landschaft und die erste Höhle
Schon die Anreise war ein Erlebnis. Besonders schön fand ich den letzten Abschnitt im Zug vor Neuhaus a. d. Pegnitz, da das enge Tal, die markanten Felsen und die mäandernde Pegnitz eine märchenhafte Landschaft zauberten. Die perfekte Einstimmung für diese Höhlenwanderung. Denn märchenhaft, oder besser gesagt abenteuerlich, ging es an diesem Tag weiter.
Der Busfahrer der Freizeitlinie ließ mich nach nur 5 Minuten Fahrt in Höfen aussteigen und los ging’s. Der Straße durch den kleinen Ort folgend kam ich an das Damwildgehege. Die Tiere nahmen von mir keinerlei Notiz und nach einem kurzen Stopp spazierte ich weiter.
Ich näherte mich dem Waldrand und entdeckte dort schnell die erste typische Waldorchidee: ein Waldvögelein. Und ein genauerer Blick ins Unterholz offenbarte noch viele weitere, die meist in einigem Abstand zueinander über den Waldboden verteilt standen. Hinter ihnen ragten einige Felsblöcke zwischen den Bäumen auf und machten Lust auf mehr von dieser spannenden Landschaft.
Dieser Wunsch wurde nur wenige Minuten später erfüllt, als ich in Richtung Raumhöhle abbog. Auch hier erhob sich ein felsiger Hügel zwischen den Bäumen, doch hier wartete auch der erste Höhleneingang auf mich. Die Wanderung ist eine Familienwanderung und soll vor allem die kleinen Wanderer begeistern. Aber auch mich packte der neugierige Entdeckergeist.
Der Name „Raumhöhle“ mag Größe suggerieren, aber tatsächlich ist die Höhle vergleichsweise klein. Was sie aber besonders macht, ist die Steinbrücke, die ihren Eingang überspannt.
Das Große Rohenloch und die Saalburggrotte
Die nächste Höhle lag quasi um die Ecke: das Große Rohenloch. Und die Höhle ist deutlich größer als die Raumhöhle. Ich folgte dem langen Gang in die feuchte Finsternis und musste dabei feststellen, dass der Akku meiner Stirnlampe mal wieder etwas Strom gebrauchen könnte. Am Ende des Gangs lag ein weiterer Raum, in dem es immer wieder von Mini-Stalaktiten tropfte – bevorzugt eiskalt in den Nacken 😉
Vor diesem Raum war eine kleinere Öffnung im Fels, der ich bisher nur wenig Beachtung geschenkt hatte. Doch ein heller werdender Lichtschein kündigte plötzlich einen großen Mann an, der sich durch den Spalt in den Gang zwängte. Okay, man konnte die Höhle wohl noch weiter erforschen. Und dank meiner geringen Größe hätte ich es vermutlich viel leichter gehabt. Aber mit meiner jämmerlichen Funzel wäre es nicht ratsam gewesen.
Nur wenige hundert Meter weiter wartete dann auch schon die Saalburggrotte, die mich vor allem wegen der Kulisse begeisterte. Ich stieg den Hang hinauf, der wegen des leichten Regens an diesem Tag von feucht-dunklem Laub bedenkt war. Gleichzeitig leuchtete das Moos auf den herumliegenden Felsbrocken in einem geradezu unnatürlichen Grün. Auf dem Hang thronte ein ungleichmäßiger Felsenwall, an dessen Fuß sich der kleine Höhleneingang erkennen ließ. Die Höhle ist von innen weniger spektakulär und ziemlich klein. Aber auch hier wachsen kleine Stalaktiten von der Decke und ärgern neugierige Besucher mit frostigen Tropfen.
Die „Schönen Aussichten“ und Zufluchtsorte
Der Weg führte erst am Waldrand und dann entlang der Felder weiter. Das Ziel Plech kam bereits in Sicht, doch vorher gab es noch einiges zu entdecken. Und so verschwand der Ort wieder hinter den Bäumen, während ich mich dem Großen Berg näherte. Vorbei an Felsbrocken ging es bergauf, bis sich vor mir ein bemoostes Steinmeer ausbreitete. Das Naturdenkmal nennt sich „Judenfriedhof“, obwohl es mit Gräbern gar nichts zu tun hat. Vielmehr erinnern die vielen kleinen Steine an umgekippte Grabsteine.
Mitten hindurch ging es weiter und kurz darauf bergab in Richtung Schöne Aussicht Süd. Der Aussichtspunkt liegt auf einem Felsvorsprung mit Blick ins Tal und den gegenüberliegenden, bewaldeten Hang. Leider war es in dem Talkessel recht dunstig. Aber bei besserem Wetter ist es sicher ein herrlicher Ort für eine Pause.
Ich folgte dem Weg wieder zurück und bog dann zur Schönen Aussicht Nord ab. Sie ist leichter zu erreichen als die Südvariante und ermöglicht einen tollen Blick auf Plech, das inmitten der umgebenden Wälder im Tal liegt.
Beim Abstieg zweigte der Weg in Richtung des Orts ab und kurz darauf wies ein Infoschild auf die Großer-Berg-Höhle hin. Eine richtige Höhle ist es eigentlich nicht, sondern vielmehr eine Nische im Fels. Doch trotz der geringen Größe diente sie den Bewohner von Plech früher als Ersatz für einen Luftschutzbunker. Der zweite Zufluchtsort dafür war einer der Felsenkeller, die ich wenig später im Ort erreichte. Sie wurden in den Großvaterberg gebaut und dienten vor allem als Bierkeller.
Spielerischer Abschluss der Höhlenwanderung
Es ging hinauf auf den Großvaterberg und die Spielgeräte entlang der Strecke ziehen vor allem die kleinen Wanderer an. Und spätestens auf dem großen Wiesenfestplatz mit einem Klettergerüst samt Rutsche können sie sich richtig austoben. Da mir niemand zusah, liebäugelte ich mit der Rutsche. Ob ich gerutscht bin, wird aber nicht verraten 😉 Dann lief ich hinunter in den nahen Ort.
Die Rückfahrt ist ab der Haltestelle Plech Mitte möglich oder auch ab der rund 1,5km entfernten Haltestelle Plech Autobahneinfahrt. Hier befindet sich ein McDonald’s, der die Versorgungslücke wegen der nicht durchgängig geöffneten Gastronomie in Plech schließt (Stand Juni 2022).
Tourdaten auf Komoot
Ob als „normale“ Wanderung oder als Familientour – lade dir gerne die GPX-Daten für deine Höhlenwanderung herunter. Weitere Ausflugsideen im Großraum Nürnberg findest du bei den VGN Freizeittipps.
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Weitere InformationenDie Wanderung fand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem VGN statt. Meine Meinung bleibt hiervon jedoch unberührt.