Das ultimative Erlebnis: Glasiglu in Lappland

Vollkommen verzaubert sitze ich da – ungläubig, glücklich. Auf dem Glastisch neben mir dampft ein Tee. Die Wärme tut gut. Beim Fotografieren draußen war es kühl gewesen, aber es hat sich gelohnt. Also drücke ich den Sessel in die Liegeposition und beobachte durch das Dach unseres Glasiglu in Lappland die tanzenden Nordlichter.

Im Glasiglu in Lappland übernachten und Nordlichter sehen

Endlich einmal Nordlichter sehen… oh, wie lang stand dieser Wunsch auf meiner Bucket List? Eine gefühlte Ewigkeit. Als wir Ende September zu einen Roadtrip durch Lappland starten, reiste auch die Hoffnung mit, dass wir die mystischen Lichter am nächtlichen Himmel sehen würden.

Bei der Planung der Unterkünfte entlang unserer Route durch Finnland und Norwegen hatte ich eine Nacht in einem fast einsam gelegenen Glasiglu in Norwegen gebucht. Der Hintergedanke: wenn man nur genug dafür tut und dem Glück auf die Sprünge hilft, wird es schon klappen mit den Nordlichtern.

Glasiglu am Fjord

Unser Glasiglu in Lappland: Lyngen North

Von Alta in Nordnorwegen kommend fuhren wir die spektakuläre Küste entlang in Richtung Süden. Etwa 25km hinter Storslett erreichten wir Spåkenes auf einer Landzunge am nördlichen Lyngenfjord.

Wir fuhren an wenigen Häusern vorbei, bis uns ein Schild den Weg zu unserer Unterkunft Lyngen North wies. Wenige Meter später standen wir bei den beiden normalen Ferienhäusern und sahen das erste Mal diese ganz besondere Unterkunft: zwei Glasiglus direkt am Ufer des Lyngenfjords. Und eines davon würde für eine Nacht uns gehören.

Gerade lernten wir unsere deutschen Nachbarn aus einem der Ferienhäuser kennen, als ein Mitarbeiter für den Check-in kam. Eine Rezeption gibt es hier nicht, aber wir hatten eine Ankunftszeit vereinbart und das hatte super geklappt (wir hatten auch eine Telefonnummer, falls wir uns verspätet hätten). Der Check-in war schnell erledigt und das Abenteuer Glasiglu in Lappland konnte starten.

Lage von Lyngen North

Die beiden Iglus stehen in erster Reise direkt am Lyngenfjord. Die Aussicht ist einmalig und selbst ohne den Hintergedanken, hier Nordlichter sehen zu wollen, sind diese Glasiglus in Norwegen einen Aufenthalt wert.

Bis zum Wasser sind es etwa 25m, bis zum kleinen Hafen etwa 50m. Neben den beiden Ferienhäusern in der zweiten Reise und zwei weiteren, kleinen Gebäuden von Lyngen North stehen etwas entfernt noch ein paar einzelne Häuser. Aber vorne am Fjord kamen wir uns vor, als gehöre diese Wahnsinns Aussicht uns ganz allein.

Ausstattung des Glasiglus

Wir waren gespannt, wie eine vollausgestattete Selbstversorger-Unterkunft in diese runden 22m² passte. Der Schlüssel steckte bereits und mit einem begeisterten Forscherdrang erkundeten wir unser außergewöhnliches Domizil.

Überrascht stellten wir fest, dass tatsächlich alles da war, was wir brauchen würde:

  • eine voll ausgestattete Küche mit Kühlschrank, Kochplatten, Mikrowelle, Wasserkocher
  • ein ausreichend großer Essbereich
  • ein überraschend großes Bad
  • ein Bett mit Fernbedienung zum Verstellen (perfekt in die Rundung des Iglus eingepasst)
  • zwei Sessel mit bequemer Liegefunktion mit einem kleinen Glastisch

Und erstaunlicherweise wirkte das kleine Iglu trotz allem großzügig und einladend.

Außerdem gibt es Fußbodenheizung, eine Klimaanlage, mit der man auch heizen kann und sogar WLAN (damit hatte ich gar nicht gerechnet). Das Auto kann man direkt vor dem Iglu parken.

Nordlichter sehen am Lyngenfjord

Wir haben gemütlich zu Abend gegessen und in aller Ruhe unsere Fotoausrüstung vorbereitet. Dann setzten wir uns in die bequemen Sessel und warteten mit Blick über den weiten Fjord auf das erste grüne Schimmern. Und tatsächlich tanzte plötzlich ein zarter, grüner Schleier über den Abendhimmel.

Bis zu unserer Fotolocation am Strand hatten wir es nicht weit, so dass wir uns ganz in Ruhe in die dicken Jacken packten und nach draußen gingen.

Nordlicht in grün und rot
Nordlichter über dem Berg

Nordlichter zu sehen ist unbeschreiblich. Es ist einfach irre, märchenhaft, beeindruckend, wunderschön,… um nur ein paar der Adjektive zu nennen, die aber trotz allem nicht annähernd beschreiben können, wie absolut umwerfend dieses Erlebnis ist.

Alle Informationen zur Nordlichtsaison und was du über das Fotografieren dieser faszinierenden Lichter wissen musst, findest du in meinem Artikel Nordlichter fotografieren – wann, wo und wie?.

Nordlichter beobachten vom Glasiglu aus

Nach unserer ausgedehnten Fotosession setzten wir uns zunächst in die bequemen Sessel (die Liegefunktion ist super), wärmten uns bei einem Tee auf und genossen die Aussicht durch das Glasdach auf die grünen Nordlichter über uns.

Dann legten wir uns ins Bett und spielten begeistert mit dem elektrisch-verstellbaren Lattenrost, bis wir auch vom Bett aus kein Nordlicht verpassen konnten.

Irgendwann ließen sie deutlich nach und das war auch gut so: ich weiß nicht, ob ich sonst hätte schlafen können. Ich hätte ja vielleicht etwas verpasst!

Einkaufsmöglichkeiten bei einem Aufenthalt in Lyngen North

Wir hatten leider nur eine Nacht im Glasiglu gebucht. Viel zu kurz.

Wenn du länger in diesem phantastischen Glasiglu bleiben möchtest, kannst du zum Einkaufen in den Supermarkt in Storslett (25km) fahren. Dort ist auch eine Tankstelle.

Anfahrt zum Glasiglu von Lyngen North

Spåkenes befindet sich etwa 110km von Tromsø und 190km von Alta entfernt an der spektakulären Küstenstraße E6. Der Ort liegt auf einer kleinen Landzunge am nördlichen Lyngenfjord. Ein Schild weist auf Lyngen North hin… weitere Ausschilderungen gibt es nicht. Aber wir haben es problemlos gefunden.

Das Highlight einer Norwegen Reise im Winter: Norwegens Nordlichter sehen. Perfekt ist hierfür ein Norwegen Glasiglu. Gemütlich in Lappland Nordlichter beobachten.
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Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Erfahrungsbericht, der auf meiner eigenen, ehrlichen Meinung beruht. Es bestanden keine bezahlten Kooperationen.


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2 Gedanken zu „Das ultimative Erlebnis: Glasiglu in Lappland“

    • Liebe Alisa,
      es freut mich, dass du auf meinem Blog Inspiration findest 🙂
      Ich finde, man sollte das Reise nicht auf später verschieben. Viele sagen „Wenn ich in Rente bin, schaue ich mir die Welt an“. Doch letztendlich weiß man nie, was kommen wird. Dabei ist nicht nur die eigene Gesundheit gemeint. Ich habe zum Beispiel viele Jahre davon geträumt, mir einmal Syrien anzuschauen. Daran ist schon so furchtbar lange nicht mehr zu denken. Und die Bilder von explodierenden Kulturstätten gehen mir nicht aus dem Kopf. So viel Geschichte, die verloren ist… und ich habe meine Chance nicht genutzt, sie noch rechtzeitig zu sehen 🙁
      Daher: reise jetzt 🙂
      Liebe Grüße
      Verena

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